Apple-Konzern Nächstes iPhone auch aus Indien?
Apple will einem Bericht zufolge die Produktion seines neuen iPhones 14 auch in Indien aufnehmen. Der US-Hersteller versucht, unabhängiger vom Produktionsstandort China zu werden.
Der kalifornische Techkonzern Apple will offenbar seine iPhone-Produktion weiter diversifizieren, um Alternativen zum wichtigen Standort China zu finden. Das Unternehmen plant laut der Finanznachrichtenagentur Bloomberg, die Herstellung des neuen iPhone 14 in Indien aufzunehmen. Dafür habe der größte Apple-Zulieferer Foxconn bereits den Prozess des Versands von Artikeln aus China und der Montage des iPhone 14s in einem Werk außerhalb der südindischen Metropole Chennai untersucht.
Im Herbst wird Apple aller Voraussicht nach sein neues Smartphone - das iPhone 14 - einführen. Die neuen Produkte dürften im September vorgestellt werden, bevor der Verkauf beginnt. Dem Bloomberg-Bericht zufolge gehen Apple und Foxconn aber nicht davon aus, dass ein gleichzeitiger Start in Indien und China in diesem Jahr realistisch sei, obwohl dies ein langfristiges Ziel bleibe. Die ersten iPhone 14 aus Indien werden demnach vermutlich erst Ende Oktober oder im November fertig sein - also etwa zwei Monate nach der Produkteinführung in China.
Strenge Kontrollen zur Geheimhaltung
Schwierig sei noch die Geheimhaltung in der indischen Produktion, so Bloomberg. Der Apple-Konzern legt großen Wert darauf, die Details neuer Produkte vorab unter Verschluss zu halten. Die gleichen strengen Sicherheitskontrollen und Abschirmung der Werke wie in China in einem zweiten Land einzuführen, sei jedoch schwierig.
Der US-Konzern versucht sich schon länger, unabhängiger von seiner Produktion in China zu werden. In dem asiatischen Land stellt Apple bisher einen Großteil seiner iPhones her. Die Logistikprobleme infolge der strikten Corona-Lockdowns in China sowie das schwierige Verhältnis zwischen der Regierungen in Peking und Washington erhöhen den Druck auf das Unternehmen, seine eng getakteten Lieferketten anders zu organisieren.
Auch Vietnam und Mexiko im Fokus
Dafür hat Apple schon jetzt einige Teile seiner iPhone-Produktion von China auf andere Märkte wie Indien verlagert. Künftig sollen in Indien aber auch beispielsweise iPad-Tablets montiert werden. Um internationale Produzenten in das Land zu locken, hatte der indische Premierminister Narendra Modi vor einigen Jahren die Initiative "Make in India" ins Leben gerufen, die unter anderem finanzielle Anreize für die Techproduktion vorsieht.
Aber auch Länder wie Vietnam und Mexiko könnten künftig für die Herstellung von Apple-Produkten wichtiger werden. So berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei Asia" in der vergangenen Woche, dass der US-Konzern in Gesprächen mit Zulieferern sei, um die Apple Watch und das MacBook erstmals in Vietnam zu produzieren.