Januar-Zulassungen in Deutschland Elektroauto-Absatz bricht ein
In Deutschland sind im Januar weniger Autos neu zugelassen worden als noch ein Jahr zuvor. Besonders hart war der Einbruch bei den batteriebetriebenen Fahrzeugen. Zum Jahresanfang liefen viele staatliche Fördermaßnahmen aus.
Der Automarkt in Deutschland ist mit einem Absatzrückgang in das neue Jahr gestartet. Die Zahl der Pkw-Neuzulassungen ist im Januar gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wurden 2,6 Prozent weniger Neuwagen zugelassen, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg heute mitteilte.
Die Hersteller schnitten dabei unterschiedlich ab. Die größten Einbußen erlitten die Stellantis-Töchter Opel und Peugeot sowie Renault. Auch BMW musste ein Minus hinnehmen. Marken wie wie Porsche, Mercedes, Ford und VW hingegen erzielten Zuwächse.
Größter Einbruch bei E-Autos
Vor allem der Absatz von Elektroautos brach ein, nachdem die staatliche Förderung zum Jahresende reduziert worden war. Die Zahl voll elektrisch betriebener Neuwagen ging um 13,2 Prozent zurück. Die staatliche Bezuschussung beim Kauf war hier gekürzt worden. Die Zahl der Plug-in-Hybride sank sogar um 53,2 Prozent. Hier hat die Bundesregierung die öffentliche Förderung komplett eingestellt.
Im Vergleich zum Vormonat ist der Rückgang besonders extrem: Im Januar wurden 83 Prozent weniger Voll-Elektroautos und 87 Prozent weniger Plug-in-Hybride zugelassen als im Dezember.
E-Mobilität auf Subventionen angewiesen
"Spätestens jetzt ist klar, dass der Boom im Dezember, als der deutsche Neuwagenmarkt um 38 Prozent zulegte, ein Strohfeuer war", erklärte dazu Peter Fuß, Auto-Experte bei der Beratungsfirma EY. "Das Auslaufen beziehungsweise die Reduzierung der staatlichen Förderung für Plug-in-Hybride und reine Elektroautos führte zu einem regelrechten Feuerwerk an Last-Minute-Neuzulassungen in diesem Segment. Diese vorgezogenen Neuwagenkäufe fehlen jetzt natürlich."
Mit dem Rückgang zeige sich, wie stark die Elektromobilität in Deutschland immer noch auf staatliche Subventionen angewiesen sei. "Politik und Industrie werden sich etwas einfallen lassen müssen, um die für das Erreichen der ambitionierten Ziele der Bundesregierung notwendige Dynamik zu entfachen", so Fuß.
ifo-Institut: Erwartungen der Autobauer verbessert
Laut einer aktuellen Umfrage des ifo-Instituts haben sich dabei die Erwartungen der Autohersteller im Januar insgesamt deutlich verbessert. Sie stiegen auf plus 10,7 Punkte, nach minus 4,9 im Dezember. Die Erwartungen seien erstmals seit fünf Monaten positiv. "Allerdings sind die Exporterwartungen deutlich gesunken", sagt Oliver Falck, Leiter des ifo Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Bei den Zulieferern kehrt nur langsam der Optimismus zurück. Die Bewertung der Geschäftslage dreht nur leicht ins Positive. Hingegen stiegen die Erwartungen kräftig, blieben aber noch negativ. Sorgenkind blieb der Mangel an Vorprodukten und der Fachkräftemangel. Das meldeten jeweils 55 Prozent der befragten Zulieferer.