Statistisches Bundesamt Einzelhandel erzielt 2022 Rekordumsatz
2022 haben Deutschlands Einzelhändler ihre Umsätze um 8,2 Prozent steigern können - so viel wie noch nie. Doch bei genauer Betrachtung sieht es etwas anders aus. Eine Branche verliert besonders.
Der deutsche Einzelhandel hat im vergangenen Jahr so hohe Umsätze erzielt wie nie zuvor. Noch fehlen die Zahlen für den Dezember, das Statistische Bundesamt schätzt aber, dass die Einnahmen im Jahr 2022 8,2 Prozent über denen des alten Rekordjahres 2021 lagen.
Allerdings sehen die realen Werten anders aus: Berücksichtigt man die Inflation, sank der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 0,3 Prozent. "Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen spiegelt die hohen Preissteigerungen im Einzelhandel wider," erklärt das Statistische Bundesamt.
Großer Konsumeinbruch ausgeblieben
Das Weihnachtsgeschäft sorgte auch im vergangenen Jahr für einen Aufwärtstrend: Im November, in dem der Einzelhandel auch durch Aktionen wie dem "Black Friday" und der "Cyber Week" Konsumenten lockt, gab es ein Umsatzplus von real 1,1 Prozent im Vergleich zum Oktober - etwas mehr, als Ökonomen vorab erwartet hatten.
"Trotz Energiepreisdebakel und schlechter Verbraucherlaune hält sich der Umsatz erstaunlicherweise", sagte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger, der Nachrichtenagentur Reuters. Ein herber Konsumeinbruch sei bislang jedenfalls ausgeblieben. Die zunehmende Krisengewöhnung spreche gegen einen Konsumabsturz und für eine milde Rezession.
Vor allem in der Vorweihnachtszeit steigen die Umsätze.
Umsatzminus im Internethandel
Vor allem beim Versand- und Internethandel brachen die Umsätze ein: Real, also inflationsbereinigt, gingen die Einnahmen um 8,1 Prozent zurück. Die Branche hatte allerdings während der Corona-Pandemie 2021 enorme Zuwächse erzielt: Im Vergleich zu 2020 war der Umsatz real um 12,3 Prozent gestiegen.
Rekordjahr 2021
Den bisher höchsten Jahresumsatz seit Beginn der Berechnung verzeichnete das Statistische Bundesamt im Jahr 2021: In dem Pandemiejahr stiegen die Umsätze gegenüber dem Vorjahr 2020 real um 0,8 Prozent und gegenüber 2019 sogar um 5,6 Prozent.