Passagiermaschine am Frankfurter Flughafen.

Winterflugplan Flugangebot in Deutschland wächst nur langsam

Stand: 22.10.2024 16:27 Uhr

In Europa hat sich der Luftverkehr von der Corona-Pandemie erholt - Deutschland hinkt der Entwicklung aber weiter hinterher. Die Luftfahrtindustrie macht dafür die hohen staatlichen Steuern und Gebühren verantwortlich.

Das Flugangebot in Deutschland liegt weiterhin unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie. Im Winterreisezeitraum - von Oktober bis einschließlich März 2025 - werden insgesamt 111,2 Millionen Sitzplätze von, nach und in Deutschland angeboten. Das gab der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bekannt.

Damit falle das Angebot zwar um fünf Prozent größer als im gleichen Zeitraum 2023 aus, aber noch immer um 16 Prozent geringer als vor Ausbruch der Corona-Krise.

Entwicklung in Europa besser als in Deutschland

Deutschland hinkt der gesamteuropäischen Entwicklung damit weiterhin hinterher: Ohne den deutschen Markt wird der Luftverkehr auf dem Kontinent das Vor-Corona-Angebot um acht Prozent übertreffen.

Der BDL und andere Branchenvertreter haben dafür die hohen staatlichen Steuern und Gebühren verantwortlich gemacht, mit denen das Fliegen in Deutschland besonders belastet werde. Kunden würden durch hohe Ticketpreise und das geringe Angebot abgeschreckt.

Vor allem innerdeutsche Flüge fallen weg

Zurückgegangen ist vor allem der innerdeutsche Verkehr, der nur noch auf 48 Prozent des Angebots der Jahre 2018/2019 kommt.

Mehr Flüge als damals gehen in das touristisch interessante Gebiet Nordafrika/Levante (117 Prozent) und nach Südeuropa (104 Prozent). Auf den interkontinentalen Verbindungen umfasst das aktuelle Angebot 97 Prozent des Vor-Krisen-Niveaus.

Wachstum bei bestimmten Regionalflughäfen

Bei den einzelnen Flughäfen zeigen nur Regionalflughäfen deutliches Wachstum, die von Billiganbietern wie Ryanair angeflogen werden. Am deutlichsten ist das in Memmingen, wo ein gut doppelt so großes Angebot (206 Prozent) angeboten wird wie vor der Pandemie. Es folgen Karlsruhe/Baden-Baden mit 150 Prozent und Niederrhein-Weeze mit 141 Prozent.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 28. August 2024 um 06:38 Uhr.