Jahresgutachten zur Konjunktur Wirtschaftsweise erwarten verhaltene Erholung
Die sogenannten Wirtschaftsweisen gehen in ihrem Jahresgutachten davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2024 wieder wächst - aber nur verhalten um 0,7 Prozent. Für dieses Jahr rechnen sie mit einem Rückgang um 0,4 Prozent.
Bei der Einschätzung der aktuellen Lage liegen die Wirtschaftsweisen ganz im Einklang mit Konjunkturforschern und der Bundesregierung: In diesem Jahr dürfte die deutsche Wirtschaft wegen der Energiekrise und der Inflation um 0,4 Prozent schrumpfen.
Für das kommende Jahr sind die fünf Mitglieder des Sachverständigenrates aber merklich zurückhaltender als andere: Sie rechnen lediglich mit einem Wachstum von 0,7 Prozent - statt 1,3 Prozent wie die Bundesregierung. Der Grund sei eine grundlegende Wachstumsschwäche der deutschen Wirtschaft. Die Ökonomen verweisen unter anderem auf geringere Investitionen sowie auf die Alterung der Gesellschaft, die ein sinkendes Arbeitsvolumen zur Folge habe.
Vorschläge zur Belebung der Wirtschaft
Um Innovationen und Investitionen anzuregen, müsse die Politik die Kapitalmärkte weiterentwickeln und insbesondere die Finanzierung junger Unternehmen fördern. Außerdem drängen die Ökonomen auf eine Reform der Rentenversicherung. Das Renteneintrittsalter sollte an die Lebenserwartung gekoppelt werden und schrittweise auf etwa 69 Jahre erhöht werden - das allerdings über einen Zeitraum von rund 40 Jahren.
Bundeskanzler Olaf Scholz verwies bei der Entgegennahme des Gutachtens auf Maßnahmen zu mehr Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren. Dies trage mit dazu bei, die Wachstumsschwäche zu überwinden.