Lagarde ruft zur Zusammenarbeit auf IWF-Chefin sieht Weltwirtschaft vor düsteren Zeiten
Der Internationale Währungsfonds hat die Regierungen weltweit zum gemeinsamen Kampf gegen eine drohende Wirtschaftskrise aufgerufen. Kein Land sei gegen den Abwärtstrend immun, warnte IWF-Chefin Lagarde. Die Aussichten der weltweiten Konjunktur bezeichnete sie als düster.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat zum internationalen Kampf gegen eine drohende Wirtschaftskrise aufgerufen. "Der Ausblick auf die Weltwirtschaft ist im Augenblick nicht besonders rosig. Er ist ziemlich düster", sagte IWF-Chefin Christine Lagarde. Sie verglich die Situation mit den 1930er-Jahren. Um zu verhindern, dass sich die Krise zu einer weltweiten Depression entwickele, sei das Handeln aller Länder, vor allem aber der Europäer gefordert. Es bestehe fast überall die Gefahr, dass sich das Wachstum verlangsame und die öffentlichen Haushalte ins Schwanken gerieten. Keine Volkswirtschaft der Welt sei vor dem Abwärtstrend immun, sagte Lagarde.
Die IWF-Chefin mahnte die Regierungen zur Zusammenarbeit. "Sie muss im derzeitigen Kern der Krise beginnen, der offensichtlich in den europäischen Staaten liegt und besonders in den Ländern der Eurozone", sagte Lagarde. Die Eurozone sei eine "Währungsunion, die nicht richtig in einer ökonomischen und haushaltspolitischen Union vollendet wurde, woran derzeit gearbeitet wird", erläuterte sie. Während die europäischen Regierungen ihre Herausforderungen bewältigten, müssten auch die Finanzmärkte mehr Geduld beweisen. "Die Dinge brauchen Zeit", sagte Lagarde. Relativ günstig stellt sich die Lage aus Sicht Lagardes in asiatischen und lateinamerikanischen Ländern dar.
WTO warnt vor Protektionismus
Die Welthandelsorganisation (WTO) warnte davor, im Kampf gegen die konjunkturellen Probleme auf Handelsbeschränkungen zu setzen. WTO-Chef Pascal Lamy sagte, durch Protektionismus gingen bis zu 800 Milliarden Dollar verloren. In einigen Teilen der Welt nehme der Protektionismus zu, sagte der nigerianische Handelsminister Olusegun Aganga beim WTO-Ministertreffen in Genf. Hemmnisse für den Welthandel seien jedoch "die schlechteste Antwort auf die derzeitigen wirtschaftlichen Herausforderungen".