Landwirtschaftsbilanz Nur Winzer und Ökobauern machen Gewinn
Jedes Jahr gibt es weniger konventionelle Bauernhöfe - und diesmal Mal fiel ihre Bilanz eher schlecht aus. Vor allem Kartoffel- und Schweinebauern traf es hart. Im Gegensatz dazu lief es für Winzer und Ökobetriebe gut.
Die große Mehrheit der hauptberuflichen Bauern in Deutschland hat laut Schätzung der Landwirtschaftskammern in diesem Jahr Verluste gemacht. Das Wirtschaftsjahr 2020/21 brachte ihnen demnach "ein empfindliches Gewinnminus verbunden mit Eigenkapitalverlusten". Dazu hätten mehrere Faktoren beigetragen: etwa die Folgen der Pandemie, die Afrikanische Schweinepest oder unterdurchschnittliche Erntemengen bei wichtigen Nutzpflanzen. Nur Ökobetriebe arbeiteten weitgehend rentabel, teilte der Verband der Landwirtschaftskammern mit.
Bis zu 30 Prozent weniger für Kartoffeln
Besonders hart getroffen sind laut den Angaben Kartoffelbauern und Schweinehalter. Die Kartoffelpreise waren nach Angaben der Kammern um bis zu 30 Prozent niedriger. Die Corona-Beschränkungen und die zwei Lockdowns im Frühjahr 2020 und im Winter hatten die Nachfrage einbrechen lassen.
Der Rückgang der Schweinefleischpreise traf neben den niedersächsischen auch die nordrhein-westfälischen Bauern stark. In beiden Bundesländern gingen die Preise um über 30 Prozent zurück. Auch die meisten anderen Zweige der konventionellen Landwirtschaft kämpfen laut Mitteilung mit Gewinnrückgängen.
Ein Plus von 25 Prozent bei den Winzern
Eine Ausnahme sind die Winzer, die im Schnitt fast ein Viertel höhere Ergebnisse erzielten. Auch die Ökobauern schnitten in allen Sparten besser ab als ihre konventionellen Kollegen und erzielten den Kammern zufolge im Schnitt um fast ein Fünftel höhere Gewinne.
Die Zahl der Bauernhöfe und landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland sinkt von Jahr zu Jahr. Ende 2020 waren es laut Statistischem Bundesamt knapp 263.000, darunter 228.000 Familienbetriebe. Von diesen Höfen waren gut 99.000 Haupterwerbsbetriebe. Die Tendenz ist den Landwirtschaftskammern zufolge wegen schlechter Rahmenbedingungen weiter sinkend. Die Untersuchung der Kammern basiert auf den Daten repräsentativer Testbetriebe.