Neue Sparrunde bei britischer Großbank Lloyds streicht 9000 Stellen
Neue Sparrunde bei der britischen Großbank Lloyds: Das teilverstaatlichte Institut will in den kommenden Jahren 9000 Stellen streichen und 150 Filialen schließen. Die Bank hatte in den vergangenen Jahren bereits Zehntausende Jobs abgebaut.
Die britische Großbank Lloyds streicht bis Ende 2017 aus Kostengründen weitere 9000 Stellen. Das Institut gab zudem bekannt, 150 Filialen schließen zu wollen - das entspricht etwa jeder 15. Niederlassung. Stattdessen will die Bank verstärkt auf Online-Angebote setzen. Vorstandschef Antonio Horta-Osorio sagte, mit der "Digitalisierung" passe Lloyds sich den geänderten Kundenwünschen an.
Lloyds hatte in den vergangenen Jahren bereits mehr als 30.000 Jobs abgebaut. Das Institut war während der Finanzkrise mit rund 20 Milliarden Pfund vom britischen Staat vor dem Kollaps gerettet worden. Im Gegenzug erhielt das Land 41 Prozent der Anteile. Derzeit ist der Staat noch mit 25 Prozent beteiligt.
Zusätzliche 900 Millionen Pfund (1,14 Milliarden Euro) legte das Institut zur Entschädigung von Kunden zurück, denen Versicherungspolicen aufgedrängt wurden, die sie gar nicht brauchten. Insgesamt hat Lloyds damit für diesen Skandal schon mehr als elf Milliarden Pfund aufbringen müssen.
Lloyds legt bei Quartalsgewinn zu
Für das dritte Quartal wies die größte Privatkundenbank der Insel einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn von 2,2 Milliarden Pfund aus. Unterm Strich verdiente die Bank 693 Millionen Pfund, umgerechnet rund 879 Millionen Euro. Vor einem Jahr stand an dieser Stelle ein Verlust von 1,3 Milliarden Pfund.