Entscheidung der EU-Kommission Lufthansa darf Air-Berlin-Teile kaufen
Die EU-Kommission hat der Lufthansa den Erwerb der Air-Berlin-Tochter LGW unter Auflagen erlaubt. Die Lufthansa habe ausreichende Zugeständnisse gemacht. Derweil gab die Lufthansa-Tochter Eurowings bekannt, dass sie Anfang 2018 knapp 300 Flüge streicht.
Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme der Air-Berlin-Tochter LG Walter (LGW) durch die Lufthansa unter Auflagen erlaubt. "Lufthansa hat verbesserte Verpflichtungszusagen eingereicht, die sicherstellen, dass die Auswirkungen des LGW-Erwerbs auf den Wettbewerb begrenzt sind", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager in Brüssel. Damit seien die Bedenken der Wettbewerbshüter mit Blick auf negative Folgen für Verbraucher ausgeräumt.
Lufthansa wollte ursprünglich mit den Teilgesellschaften LGW und Niki für 210 Millionen Euro einen beträchtlichen Teil des Flugbetriebs der insolventen Air Berlin übernehmen. Die EU-Kommission äußerte allerdings Bedenken, dass der Branchenprimus durch die Niki-Übernahme auf Dutzenden Strecken zum Monopolisten würde. Auf Flugreisende hätten damit höhere Kosten und schlechtere Bedingungen zukommen können. Der Lufthansa-Konzern zog sein Angebot für Niki daraufhin zurück.
Auch die Airline Niki wollte Lufthansa eigentlich übernehmen, zog das Angebot aufgrund der Bedenken der EU-Kommission aber zurück.
Zugeständnisse seitens der Lufthansa
Den Angaben der EU-Kommission zufolge verzichtete Lufthansa nun auf einen Teil der in der Übernahme vorgesehenen Start- und Landerechte. "Insbesondere am Flughafen Düsseldorf würde sich der Bestand an Zeitnischen der Lufthansa um lediglich ein Prozent erhöhen - die Hälfte aller Zeitnischen würde von Konkurrenten der Lufthansa gehalten", erklärte Vestager.
Eurowings streicht knapp 300 Flüge
Derweil gab die Lufthansa-Tochter Eurowings bekannt, Anfang 2018 fast 300 Flüge zu streichen. Sie begründete dies mit der geplatzten Niki-Übernahme. Zwischen Januar und März seien insgesamt seien etwa 600 Verbindungen von Anpassungen im Flugplan betroffen, sagte ein Eurowings-Sprecher. Bei mehr als der Hälfte davon würden Fluggäste allerdings auf andere Verbindungen umgebucht.