EU-Kommission kündigt Genehmigung an Lufthansa kann Austrian Airlines übernehmen
Gute Nachrichten für die Lufthansa: EU-Wettbewerbskommissarin Kroes will genehmigen, dass die deutsche Fluglinie ihre angeschlagene österreichische Konkurrentin Austrian Airlines übernimmt. Dagegen hatte es wettbewerbsrechtliche Bedenken gegeben.
EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes hat nach langen Verhandlungen die Übernahme der angeschlagenen österreichischen Fluglinie Austrian Airlines (AUA) durch die Lufthansa genehmigt. Damit reagiere sie auf Nachbesserungen der Lufthansa wegen wettbewerbsrechtlicher Bedenken, teilte die Behörde mit. Details wurden nicht genannt.
Kroes wies demnach ihre Mitarbeiter an, eine vorläufige Genehmigung mit Auflagen auszuarbeiten. Der Entwurf werde dann dem beratenden Ausschuss der 27 Mitgliedstaaten vorgelegt und eine endgültige Fassung "so bald wie möglich" den 27 EU-Kommissaren - darunter Kroes - zur Zustimmung übermittelt werden. Die Zustimmung des Kollegiums gilt als sicher.
Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber sagte, er begrüße die positiven Signale aus Brüssel und setze auf eine baldige formale Freigabe. Nach Vollzug des öffentlichen Übernahmeangebots wolle Lufthansa die AUA-Kleinaktionäre zwangsweise abfinden.
Angebot nachgebessert
Anfang der Woche hatte die Lufthansa der EU-Kommission die Aufgabe von Start- und Landeberechtigungen - so genannte Slots - für fünf von Wien ausgehende Flugstrecken angeboten. Daraufhin hatten die Kommission einen Fragebogen an die Lufthansa-Wettbewerber und andere interessierte Parteien geschickt, um herauszufinden, ob die Zugeständnisse ausreichen, um die Bedenken auszuräumen.
Die EU-Kommission ist die oberste Wettbewerbsaufsicht in Europa und muss Übernahmen dieser Größenordnung genehmigen. Außerdem steht noch grünes Licht für ein Hilfspaket der österreichischen Regierung in Höhe von 500 Millionen Euro aus, das Verkehrskommissar Antonio Tajani genehmigen muss. Er hat bereits Zustimmung signalisiert.