Schutz bedrohter Fischarten EU-Rettungsplan auch für Ostseedorsch
Einen Tag, nachdem die EU-Kommission sich auf Schutzmaßnahmen für Aal und Thunfisch geeinigt haben, steht nach langem Streit nun auch für den Ostseedorsch ein Aktionsplan fest. Der Fisch ist besonders im Osten vom Aussterben bedroht, aber auch im Westen überfischt.
Der vom Aussterben bedrohte Ostseedorsch soll in der EU künftig besser geschützt werden. Die Agrarminister einigten sich Diplomaten zufolge in Luxemburg nach langem Streit unter den Anrainerländern grundsätzlich auf einen Fünf-Jahres-Plan.
Demnach soll von diesem Sommer an die Fangquote für den in der Ostsee Dorsch genannten Kabeljau um zehn Prozent gesenkt werden. Flexiblere Regelungen sollen dafür sorgen, dass das bereits bestehende Fangverbot im Sommer von 4 Wochen im Westen und 8 Wochen im Osten besser eingehalten wird. Polen habe zugesagt, die Schwarzfischerei erheblich effektiver zu kontrollieren. Darüber hinaus werde die Stellnetzfischerei deutlich reduziert.
Bundesagrarminister Horst Seehofer, derzeit Ratsvorsitzender, ist damit ein Kompromiss in letzter Sekunde gelungen: Hätte es keine Einigung auf einen langfristigen Rettungsplan gegeben, wären die Fangquoten Ende des Monats zum Nachteil der Fischer automatisch um 15 Prozent gesenkt worden.
Bereits am Montag hatten sich die Minister nach langem Streit mit den großen Fischereinationen Frankreich und Spanien auf umfassende Aktionspläne für Aal und Thunfisch geeinigt.