EU-Kommission prüft Wettbewerbsbeschwerden Neue Kartellverfahren gegen Microsoft
Erst vor wenigen Monaten hatte die EU-Kommission ein 500-Millionen-Euro-Bußgeld gegen Microsoft bestätigt - nun prüft die Behörde aufgrund von Beschwerden neue Vorwürfe gegen den US-Softwarekonzern. Dabei geht es sowohl um das Betriebssystem Windows als auch um das Softwarepaket Office.
Die EU-Kommission geht erneut gegen den weltgrößten Softwarekonzern Microsoft vor: Die EU-Behörde eröffnete zwei neue Missbrauchsverfahren, bei denen hohe Bußgelder drohen. Ein Verfahren beruht auf der Wettbewerbsbeschwerde des norwegischen Softwareanbieters Opera. Er hatte dem US-Giganten vorgeworfen, den Web-Browser Internet Explorer mit dem PC-Betriebssystem Windows in unzulässiger Weise zu verbinden und so die Verbreitung seines eigenen Browsers zu behindern.
In dem anderen Verfahren geht es nach Kommissionsangaben um Schnittstelleninformationen, die angeblich von Microsoft verweigert werden. Diese Daten sind nötig, damit Microsoft-Produkte und die Programme anderer Hersteller kompatibel sind. Betroffen von dieser Beschwerde seien auch Programme des Softwarepakets Microsoft Office. Der Branchenausschuss ECIS (European Committee for Interoperable Systems) hatte sich deswegen bei der Kommission beschwert. Die Kommission teilte mit, die Einleitung der Verfahren bedeute nicht, dass die Behörde bereits Beweise habe. Es bedeute aber, dass die Vorwürfe nun schnell weiter untersucht würden.
Erst vor vier Monaten hatte ein EU-Gericht frühere EU-Sanktionen gegen Microsoft, darunter ein Bußgeld von knapp 500 Millionen Euro, ohne Einschränkungen bestätigt.