Streit um Milch-Preise Milchbauern protestieren in Brüssel
Milchbauern sind in Brüssel gegen die niedrigen Preise für Milch auf die Straße gegangen. Sie fürchten, nicht mehr wirtschaftlich produzieren zu können, sollte die EU marktbeherrschende Konzernen nicht daran hindern, die Milchpreise weiter zu drücken.
Milchbauern aus mehreren EU-Mitgliedsländern haben in Brüssel gegen die ihrer Ansicht nach zu niedrigen Milchpreise protestiert. Die Demonstranten kamen vor allem aus Deutschland, Frankreich und den Niederlanden. Vor dem Europaparlament fuhren sie nach Angaben der Veranstalters mit rund 1000 Traktoren auf dem Luxemburg-Platz vor. Dort tagte der Agrarausschusss.
Mit ihrer Aktion wollten die Landwirte auf ihre "dramatische Lage" aufmerksam machen, erklärte der Verband European Milk Board (EMB). Ihm gehören Bauern aus 14 Ländern an.
Produktionskosten übersteigen Einnahmen
In der EU gebe es ein Überangebot an Rohmilch, erklärte der Bundesverband Deutscher Milchbauern (BDM). Ohne Regulierungsmaßnahmen könnten die wenigen marktbeherrschenden Handelskonzerne den Molkereien immer mehr Preiszugeständnisse abringen. Derzeit erhält ein Bauer dem Verband zufolge 33 Cent für einen Liter Milch, während die Produktionskosten bei rund 40 Cent liegen. Die Landwirte könnten ihre Betriebskosten so nicht länger decken.