Öl- und Baustoffhandel Tecklenburg "Ein größeres Stück vom kleineren Kuchen"
Das Unternehmen im niedersächsischen Hambergen handelt mit Mineralölen und Schmierstoffen, Baustoffen und Eisenwaren, Tankstellen und eine kleine Spedition gehören dazu. Die breite Aufstellung der Tecklenburg Gruppe lässt Geschäftsführer Wilfried Schröder trotz Krise recht optimistisch in die Zukunft schauen.
Teil 1: Mahr Fertigungsmesstechnik: "Den Stecker gezogen"
Teil 2: Kommunikationsdienstleister buw: "In schwierigen Zeiten unverzichtbar"
Teil 3: Hemdenhersteller Olymp: "In Warteposition"
Teil 4: city-map Internetmarketing: "Markt ohne Ende"
Teil 5: Öl- und Baustoffhandel Tecklenburg
Das Unternehmen im niedersächsischen Hambergen handelt mit Mineralölen und Schmierstoffen, Baustoffen und Eisenwaren, Tankstellen und eine kleine Spedition gehören dazu. Die breite Aufstellung der Tecklenburg Gruppe, also die Geschäfte in so verschiedenen Bereichen wie Öl und Bau, lässt Geschäftsführer Wilfried Schröder trotz Krise recht optimistisch in die Zukunft schauen.
Wilfried Schröder: "Das Mineralöl-Geschäft hat sich in der Krise zum Positiven gewendet, weil die Rohstoffpreise extrem gesunken sind durch die mangelnde Nachfrage auf dem Weltmarkt. Die Verbraucher haben sich mit Heizöl eingedeckt. Dieser Bereich macht bei uns 90 Prozent des Umsatzes aus. Aber wegen der geringen Margen in diesem Bereich ist für unseren Ertrag das Baustoff-Geschäft wichtig. Wie sich das entwickeln wird, müssen wir jetzt abwarten. Während der kalten Wintermonate wird ja generell nicht so viel gebaut.
Die Lage: Expansion im Jahr 2008
Unternehmenssitz: Hambergen
Mitarbeiter: 70
Umsatz 2008: 135 Mio. Euro
gegründet: 1922
Im vergangenen Jahr haben wir unser Geschäft um ein Tiefbau-Sortiment erweitert. Dafür wollen wir auch noch Mitarbeiter einstellen. Wegen der Krise achten wir schon darauf, dass wir erst einmal Zeitverträge abschließen. Das ist aber nicht in jedem Fall sinnvoll. Im Baustoffhandel brauche ich gute Leute mit einer langen Ausbildung, weil das Spektrum sehr breit ist. Die wollen natürlich nicht mit einem Zeitvertrag anfangen. Wir haben flexible Arbeitszeiten eingeführt. Bei den Fahrern zum Beispiel arbeiten wir mit Zeitkonten.
Die Strategie: Marktposition verbessern
Wir haben ein neues EDV-System angeschafft, damit wir mehr Zeit für den Verkauf haben. Wenn der Markt rückläufig ist, muss man sich so aufstellen, dass man vom kleiner werdenden Kuchen ein größeres Stück abkriegt. Dann müssen Sie besser sein als die Mitbewerber. Deswegen investieren wir auch, wir müssen uns der Krise ja stellen. In diesem Jahr soll unsere Gartenausstellung neu strukturiert werden. Wir haben gerade einen neuen Tankwagen angeschafft für 160.000 Euro.
Der Ausblick: Profitieren von breiter Aufstellung
Die Krise wird sich im zweiten Halbjahr sicher auf unser Geschäft auswirken; da rechnen wir mit Rückgängen. Aber wir profitieren von unserer breiten Aufstellung. Wenn es in einem Bereich mal ein bisschen schlechter laufen würde, würde uns das nicht das Genick brechen. Außerdem können wir viel schneller und flexibler als die großen Konzerne reagieren. Klar, im Notfall müssen wir an die größten Kostenpositionen ran, das sind bei uns Personal und Fuhrpark."
Protokoll: Claudia Witte, tagesschau.de