Aussicht auf negativ gesenkt Moody's stellt Topbonität der EU in Frage
Noch genießt die EU bei der Ratingagentur Moody's die bestmögliche Bewertung AAA. Doch dabei muss es nicht bleiben. Moody's senkte den Ausblick für das EU-Rating auf negativ. Zur Begründung verwies die Agentur auf die schlechten Aussichten der Länder, die den Löwenanteil des EU-Haushalts schultern.
Moody's hat den Ausblick für das Rating der Europäischen Union auf negativ gesenkt. Die Bonitätswächter begründeten diesen Schritt in der Nacht mit den negativen Aussichten für die Länder mit Topbonität, die am meisten zum EU-Haushalt beitragen - Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande.
Zwar hat die EU bei Moody's weiter mit "AAA" die bestmögliche Bewertung inne. Die Ratingagentur schließt aber nicht mehr aus, dass die EU diese mittelfristig verlieren kann.
Bislang würden jedoch die wichtigsten Kriterien für das Triple-A-Rating noch erfüllt: eine konsolidierende Haushaltspolitik sowie die Kreditwürdigkeit und gegenseitige Unterstützung der 27 Mitgliedsstaaten.
Moody's teilte zudem mit, die Höchstnote "AAA" für Deutschland, Frankreich, Großbritannien und die Niederlande vorerst beizubehalten. Die vier EU-Staaten schulterten zusammen 45 Prozent des EU-Budgets, erklärte die Agentur.
Eine schlechtere Bonitätsnote kann zu höheren Zinsen bei der Aufnahme frischen Geldes führen. Das passiert - wenn überhaupt - in der Regel allerdings erst, wenn mehrere Ratingagenturen den Daumen gesenkt haben. Neben Moody's gibt es noch die großen Spieler Standard & Poor's sowie Fitch.