Vorläufige Schadensbilanz 2021 wird ein teures Katastrophenjahr
Das Jahr ist noch gar nicht zu Ende, doch schon jetzt summieren sich die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen weltweit laut einer Studie auf 105 Milliarden US-Dollar - vor allem wegen Stürmen in den USA und Überschwemmungen in Europa.
Verheerende Stürme in den USA und die Überschwemmungen in Europa machen 2021 einer Studie zufolge zu einem der teuersten Naturkatastrophenjahre. Schon jetzt summierten sich die versicherten Schäden durch Naturkatastrophen weltweit auf 105 Milliarden US-Dollar, wie der schweizerische Rückversicherer Swiss Re auf Basis vorläufiger Schätzungen mitteilte. Dies seien 17 Prozent mehr als 2020, und es sei der vierthöchste Wert seit Beginn der Erfassungen im Jahr 1970. Einschließlich der nicht versicherten Schäden summierten sich die wirtschaftlichen Folgen von Naturkatastrophen in diesem Jahr gemäß der Studie auf 250 Milliarden Dollar, fast ein Viertel mehr als im Jahr 2020.
Wirbelstürme schlagen besonders zu Buche
Die weltweit teuerste Naturkatastrophe war laut Swiss Re in diesem Jahr Hurrikan "Ida". Er richtete Ende August und Anfang September an der US-Ostküste immense Schäden an - auch durch darauffolgende Überschwemmungen in New York - und schlage mit bis zu 32 Milliarden Dollar zu Buche. Zudem nennt Swiss Re Wintersturm "Uri". Der kostet die Versicherer laut Swiss Re 15 Milliarden Dollar. Er zog im März mit extremer Kälte und Schneefällen über die USA hinweg und sorgte zum Beispiel für den Ausfall von Stromnetzen.
Flut in Deutschland zweitteuerste der Welt
Das teuerste Ereignis in Europa waren die Überschwemmungen im Juli in Deutschland, Belgien und angrenzenden Ländern, die wirtschaftliche Schäden von mehr als 40 Milliarden Dollar anrichteten. "Dies deutet auf eine noch sehr große Hochwasserschutzlücke in Europa hin"“, erklärte der Konzern. Die Überschwemmung sei die teuerste Naturkatastrophe für die Region seit 1970 gewesen und nach der Flut in Thailand 2011 die zweitteuerste der Welt.
Swiss Re beobachtet einen Trend zu steigenden sogenannten Sekundär-Schadenereignissen: Insgesamt entfielen mehr als die Hälfte der Schäden auf Überschwemmungen, Gewitter, Winter- und Hagelstürme oder Waldbrände. Dem Konzern zufolge lagen die versicherten Naturkatastrophenschäden weltweit erneut über dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Damit setze sich der seit Jahrzehnten zu beobachtende Entwicklung fort: eine jährliche Zunahme der Schäden um fünf bis sechs Prozent.
Die Folgen der Corona-Pandemie sind in den Berechnungen nicht enthalten, ebenso wenig die jüngsten Tornados in im US-Bundesstaat Kentucky.