Neuer Tarifvertrag Gleiche Löhne für Landwirte in Ost und West
Landwirte in Ost- und Westdeutschland bekommen ab sofort gleiche Löhne. 33 Jahre nach der Wiedervereinigung verkündete die Gewerkschaft IG Bau die Annahme eines gemeinsamen Tarifvertrags.
Die Angleichung der Löhne zwischen Ost und West für Beschäftigte in der Landwirtschaft ist beschlossene Sache.
Die Gewerkschaft IG Bau und die Landesverbände-Ost des Gesamtverbandes der deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA) verständigten sich auf die Annahme einer Tarifeinigung aus dem vergangenen Herbst.
"33 Jahre nach der Wiedervereinigung haben wir endlich gleiches Einkommen in Ost und West für die Beschäftigten in der Landwirtschaft", sagte der stellvertretende IG-Bau-Bundesvorsitzende Harald Schaum.
In Ostdeutschland sind laut Gewerkschaft rund 74.500 Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig in der Landwirtschaft beschäftigt, bundesweit etwa eine Viertelmillion.
Rückwirkende Lohnanpassung zum 1. Oktober 2022
Der GLFA und die IG Bau hatten sich bereits im Oktober auf eine bundesweite Vereinheitlichung der Löhne und Gehälter für Beschäftigte in der Land- und Forstwirtschaft geeinigt.
Demnach bekommen rückwirkend zum 1. Oktober 2022 Tarifarbeiterinnen und -arbeiter mindestens 14,50 Euro die Stunde und Meister sowie Meistrinnen mindestens 16,50 Euro. Damit gingen teils deutliche Lohnsteigerungen, insbesondere in Ostdeutschland, einher. Zusätzlich erhielten Beschäftigte in Vollzeit eine steuer- und sozialabgabenfreie Prämie zum Inflationsausgleich von 350 Euro.
Die "Bundesempfehlung für Landarbeiter" hat eine Laufzeit bis Ende 2023. Die Mitgliedsverbände der GLFA mussten die Tarifeinigung in regionalen Verhandlungen mit der IG BAU umsetzen, in der Folge kam es zu Verzögerungen.