Haushaltsdefizit auf 4,2 Prozent des BIP verringert Portugal erfüllt Sparvorgaben dank Sondereinnahmen
Gute Nachrichten für Portugals Haushalt: Das Land konnte sein Defizit 2011 um mehr als die Hälfte verringern, auf 4,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. 2010 betrug es noch 9,8 Prozent. Grund sind Sondereinnahmen aus Pensionsfonds. Portugal erfüllt damit die Vorgaben der internationalen Geldgeber.
Portugal hat sein Haushaltsdefizit im Jahr 2011 um mehr als die Hälfte verringern können. Wie die nationale Statistikbehörde mitteilte, lag die Lücke im Staatsbudget bei 4,2 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Im Vorjahr betrug es noch 9,8 Prozent.
Grund für die verbesserte Haushaltslage sind Sondereinnahmen aus Pensionsfonds. Portugal profitierte 2011 davon, dass der Staat sich von den vier größten Banken des Landes sechs Milliarden Euro aus Pensionskassen auszahlen ließ.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Lusa macht dies 3,5 Punkte des Defizits aus. Andernfalls hätte das Defizit bei 7,7 Prozent des BIP gelegen.
Vorgaben der Troika erfüllt
Dank der Sondereffekte erfüllt das verschuldete Land nun die Vorgaben seiner internationalen Geldgeber. Ihnen gegenüber hatte sich die Regierung in Lissabon zu einem Minus von höchstens 5,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts BIP verpflichtet. Die Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds hatte dafür ein 78 Milliarden Euro schweres Rettungspaket geschnürt.
Auch im laufenden Jahr wird Portugal laut nationaler Statistikbehörde das gesteckte Ziel von 4,5 Prozent des BIP einhalten. Die Troika verlangt jedoch, dass das Ziel 2012 ohne Sondereinnahmen erreicht wird.
Portugal befindet sich in der schlimmsten Rezession seit den 1970er-Jahren. Wegen Sparmaßnahmen und Reformen auf dem Arbeitsmarktreformen war es zuletzt zu Streiks und Protesten gekommen.