Apple-Chiphersteller EU-Millionenstrafe gegen Qualcomm
Die EU-Wettbewerbshüter haben gegen Qualcomm eine Strafe in Millionenhöhe verhängt. 242 Millionen Euro soll der Chipkonzern wegen unlauteren Verhaltens zahlen. Das Unternehmen kündigt Widerspruch an.
Qualcomm muss eine Strafe von 242 Millionen Euro zahlen - das hat die EU-Kommission beschlossen. Laut Wettbewerbshütern soll das Unternehmen illegale Geschäftspraktiken betrieben haben. Vor zehn Jahren hatte der Chiphersteller seine marktbeherrschende Stellung ausgenutzt, um Konkurrenten zu verdrängen. Qualcomm kündigte an, Widerspruch einlegen zu wollen.
"Das strategische Vorgehen von Qualcomm verhinderte Wettbewerb und Innovation auf diesem Markt", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. Dadurch sei die Auswahl der Verbraucher in einer innovativen Branche beschränkt worden. Dies würden interne Dokumente belegen.
Verkauf unter den Produktionskosten
Die EU-Wettbewerbshüter nahmen das Vorgehen des Unternehmens bei Modem-Chipsätzen für den Mobilfunkstandard UMTS der dritten Generation - 3G - ins Visier.
Zwischen 2009 und 2011 habe das Unternehmen diese 3-G-Chipsätze unter den Produktionskosten verkauft. Dadurch sollte Konkurrent Icera ausgeschaltet werden. Qualcomm hatte zu diesem Zeitpunkt mit einem Marktanteil von rund 60 Prozent eine marktbeherrschende Stellung inne.
2018 musste Unternehmen bereits hohe Strafe zahlen
Die EU-Wettbewerbshüter hatten 2018 gegen Qualcomm bereits eine Strafe von fast einer Milliarde Euro verhängt. Das Unternehmen soll Apple Milliarden bezahlt haben, damit das Unternehmen nicht bei der Konkurrenz kauft.