Verdienste sinken wegen Wirtschaftskrise Kurzarbeit drückt Reallöhne in Deutschland
Wegen der Wirtschaftskrise haben die Arbeitnehmer im Schnitt weniger Geld in der Tasche. Die Durchschnittsverdienste sanken im zweiten Quartal um 1,2 Prozent. Dafür verantwortlich waren vor allem geringere Sonderzahlungen in der Finanzbranche und Kurzarbeit in der Autoindustrie.
Die deutschen Arbeitnehmer haben aufgrund der Wirtschaftskrise im zweiten Quartal durchschnittlich weniger verdient. Nach Berechnungen des Statistischen Bundesamts sanken die Reallöhne um 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Als wichtigste Gründe führten die Statistiker die Ausweitung der Kurzarbeit sowie sinkende Sonder- und Bonuszahlungen bei Banken und Versicherungen an. Der Abwärtstrend konzentrierte sich den Angaben zufolge allerdings auf wenige bedeutsame Branchen, während die Verdienste in anderen Bereichen stiegen. Die Verbraucherpreise stiegen im gleichen Zeitraum um 0,3 Prozent.
Großes Minus in der Autoindustrie
Im verarbeitenden Gewerbe hatte die Kurzarbeit einen Rückgang der Bruttomonatsverdienste um fünf Prozent zur Folge. In der Autoindustrie lag das Minus bei 8,8 Prozent. Allerdings berücksichtigt die Statistik nicht das von der Bundesagentur für Arbeit gezahlte Kurzarbeitergeld, das die Einbußen der Beschäftigten in Teilen auffing.
Die Mitarbeiter von Banken und Versicherungen verdienten zwischen März und Juni 4,1 Prozent weniger als ein Jahr zuvor, weil ihre erfolgsabhängigen Sonderzahlungen um mehr als ein Fünftel gesunken waren. Dagegen stiegen die Verdienste in fast allen anderen Branchen.
Energieversorger zahlen am besten
Vollzeitbeschäftigte im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereiche verdienten laut Statistischem Bundesamt im zweiten Quartal durchschnittlich 3128 Euro brutto pro Monat. Die höchsten Löhne zahlten die Energieversorger mit im Schnitt 4171 Euro, die niedrigsten Monatsverdienste gab es mit 1885 Euro im Gastgewerbe.