GM verkauft angeschlagene Tochter Saab geht an niederländische Firma Spyker
Der US-Autokonzern General Motors verkauft seine schwer angeschlagene schwedische Tochter Saab nun doch an den niederländischen Sportwagenhersteller Spyker Cars. Das teilte GM in Detroit mit. Eigentlich wollte der Autokonzern das schwedische Traditionsunternehmen schließen.
Der Verkauf der schwedischen General-Motors-Tochter Saab an die niederländische Sportwagenschmiede Spyker ist unter Dach und Fach. Spyker wolle nach der Übernahme ein neues Unternehmen mit dem Namen Saab Spyker Automobiles gründen, das die schwedische Marke fortführen werde, teilte General Motors (GM) mit.
Die Transaktion hänge unter anderen noch von der Zustimmung der Kartellbehörden, der Regierung und des Insolvenzgerichts ab. Der Verkauf solle bis Mitte Februar abgeschlossen sein. Spyker bezahlt 74 Millionen US-Dollar (rund 53 Millionen Euro) an GM, sagte dessen Vizechef John Smith. Weitere 326 Millionen Dollar würden in Vorzugsaktien an General Motors gehen. Die schwedische Regierung stützt den Verkauf mit Garantien von 400 Millionen Euro.
GM sucht seit einem Jahr nach einem Käufer für die Verluste schreibende Tochter in Nordeuropa. Im Dezember hatte der US-Konzern mit der Abwicklung von Saab begonnen, weil die Suche nicht von Erfolg gekrönt war. Ein von Spyker vorgelegtes Angebot hatten beide Seiten zunächst als problematisch eingeschätzt. Spyker hatte daraufhin im Dezember sein Angebot noch einmal nachgebessert. Zuvor war der Versuch des skandinavischen Sportwagenbauers Koenigsegg gescheitert, Saab zu übernehmen.
Nur noch 1,1 Prozent am Weltmarkt
General Motors hatte Saab im Jahr 2000 zu 100 Prozent übernommen. Der schwedische Hersteller galt lange Zeit als Beispiel für ungewöhnliches Design und technische Innovation, brachte GM aber fast nur Verlust. Im Jahr 2008 verkaufte das Unternehmen weltweit nur noch 93.000 Autos, zwei Jahre zuvor waren es noch 133.000 gewesen. Der Anteil am Weltmarkt sank auf 1,1 Prozent. In Deutschland hat Saab 104 Händler und setzte hier vergangenes Jahr 3800 Autos ab, neun Prozent weniger als 2007.