"Wir halten nicht nur die Hand auf" Schaeffler-Chefin bittet öffentlich um Staatshilfe
Die Besitzer des Autozulieferers Schaeffler haben erstmals öffentlich um Staatshilfe gebeten. "Selbstverständlich halten wir nicht einfach nur die Hand auf", versicherte Firmenchefin Schaeffler. Ihre Familie will einen Teil ihrer Anteile verkaufen, um Schulden aus dem Conti-Kauf auszugleichen.
Die Eignerfamilie des Autozulieferers Schaeffler hat den Staat öffentlich um Hilfe gebeten. Die Schaeffler Gruppe steckt nach eigenen Angaben in massiven Schwierigkeiten und konnte angesichts der Finanzkrise "trotz aktiver Suche" keinen Investor finden, erklärten Firmenchefin Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg. Nun benötige das Unternehmen eine "zeitlich begrenzte Unterstützung". Darum hatte bereits der Betriebsrat des Unternehmens gebeten.
Familie will Anteile verkaufen
"Selbstverständlich halten wir dabei nicht einfach nur die Hand auf", heißt es in der Erklärung. "Da das Vermögen der Gesellschafter in der Schaeffler Gruppe steckt, ist die Familie Schaeffler bereit, sich von einem Teil dieses Vermögens zu trennen und mit dem Erlös die Verschuldung der Schaeffler Gruppe zurückzuführen."
Die Schaefflers verteidigten in der Erklärung die Übernahme des Konkurrenten Continental. Die dadurch entstandenen Schulden belasteten das Unternehmen jetzt. Der Absturz der Weltwirtschaft sei vor einem halben Jahr, als die Conti-Übernahme vereinbart wurde, aber nicht zu ahnen gewesen, argumentierte die Besitzerfamilie.
Konkurrent: Finanzkrise spielt keine Rolle
Der schwedische Wälzlagerhersteller SKF sprach sich gegen staatliche Hilfe für seinen Rivalen Schaeffler aus. Grund für die Probleme von Schaeffler seien Entscheidungen des Managements und nicht der Abschwung, hatte SKF-Chef Tom Johnstone gesagt.