Investoren zeichneten Anleihen für knapp fünf Milliarden Euro Italien muss auch für dreijährige Kredite weniger zahlen
Ein bisschen mehr Vertrauen: Italien muss auch bei längerfristigen Anleihen seinen Gläubigern nicht mehr ganz so hohe Zinsen bieten wie noch vor wenigen Wochen. Das hoch verschuldete Euroland muss für dreijährige Papiere 4,83 Prozent zahlen - im November hatte der Zinssatz noch bei fast acht Prozent gelegen.
Italien hat nun auch bei längerfristigen Staatsanleihen eine erste Nagelprobe bei der Refinanzierung seiner Staatsschulden bestanden. Das hoch verschuldete Land sammelte 4,75 Milliarden Euro am Kapitalmarkt ein und musste den Investoren nicht mehr ganz so hohe Zinsen bieten wie zuletzt.
Bei der Aufstockung dreijähriger Papiere lag die Rendite bei 4,83 Prozent und damit niedriger als die 5,62 Prozent bei der Emission im Dezember. Es war der niedrigste Wert seit September. Zum Vergleich: Im November hatte die Rendite mit 7,89 Prozent noch den höchsten Wert seit Einführung des Euro erreicht. Das dreijährige Papier stieß aber auf vergleichsweise geringes Interesse der Investoren, denn es war nur 1,2-fach überzeichnet.
Italien hatte bereits zuvor bei der Emission einjähriger Anleihen einen guten Start ins Jahr hingelegt, der für Aufatmen an den Finanzmärkten sorgte. Die Rendite dieser kurzlaufenden Papiere sank auf 2,735 Prozent - nach 5,95 Prozent im Dezember. Deshalb war die Auktion der dreijährigen Anleihen mit Spannung erwartet worden. Sie sollte zeigen, ob die Anleger auch auf längere Sicht wieder mehr Vertrauen in den Schuldendienst Italiens haben.
Auch Spanien hatte bei Emissionen von mehreren Anleihen mit Laufzeit bis 2016 von sinkenden Renditen profitiert. Beide Länder wollen mit strikten Sparkurs das Vertrauen der Finanzmärkte zurückgewinnen. Italiens neuer Regierungschef Mario Monti schnürte dafür ein Reformpaket über 33 Milliarden Euro.
Mit dem Geld der EZB
Beobachtern zufolge hat auch das billige Geld von der Europäischen Zentralbank geholfen: Im Dezember hatte die EZB dreijährige Kredite über fast 500 Milliarden Euro zu einem Zinssatz von einem Prozent ausgegeben. Diese Geldflut sollte Europas Wirtschaft vor einer Kreditklemme bewahren und auch, so meinen zumindest einige Ökonomen, indirekt der Staatsfinanzierung dienen. Denn mit den günstig verzinsten Krediten der EZB könnten die Banken höher verzinste Staatsanleihen von Euro-Sorgenkindern kaufen und damit einen respektablen Gewinn einstreichen. Das Kreditprogramm hilft auf diese Weise auch an den Märkten unter Druck geratenen Krisenländern. Allerdings bestreitet die Notenbank solche Absichten.