Konzernumbau wird fortgesetzt Siemens streicht weitere 4500 Stellen
Mit dem Konzernumbau will Siemens-Chef Kaeser Milliarden einsparen. Erst im Februar kündigte das Unternehmen an, aus diesem Grund 7800 Jobs zu streichen. Nun gab der Konzern bekannt: Weitere 4500 Beschäftigte müssen gehen - darunter 2200 in Deutschland.
Der Technologiekonzern Siemens streicht weltweit weitere 4500 Stellen. Allein in Deutschland fielen rund 2200 Arbeitsplätze weg, teilte das Unternehmen mit. Betroffen ist nach Gewerkschaftsangaben auch der weltweit größte Produktionsstandort des Konzerns in Berlin.
Demnach sind weitere 400 Stellen im Berliner Gasturbinenwerk bedroht. "Es sind nun insgesamt 800 Arbeitsplätze, die hier wegfallen sollen", sagte der Erste Bevollmächtigte der IG-Metall Berlin, Klaus Abel.
Hintergrund für die Kürzungspläne ist der laufende Umbau des Konzerns. Bereits im Februar hatte Siemens angekündigt, 7800 Stellen abzubauen, davon 3300 in Deutschland. Diese Zahl werde aber aufgrund von Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretern nun auf 2900 gesenkt, erklärte der Vorstand in der aktuellen Mitteilung.
Siemens-Chef Kaeser sieht den Konzernumbau nun als weitgehend abgeschlossen an.
3,9 Milliarden Euro Gewinn
Siemens-Chef Joe Kaeser will mit seinem Kurs Milliarden einsparen und den Konzern profitabler machen. Im abgelaufenen Quartal erzielte Siemens einen Gewinn nach Steuern von 3,9 Milliarden Euro, das ist mehr als dreimal so viel wie im Vergleichzeitraum des Vorjahrs. Darin waren allerdings 3,2 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Hörgerätesparte und des Anteils an der Hausgerätetochter BSH enthalten. Das Ergebnis aus dem industriellen Geschäft schrumpfte dagegen um fünf Prozent, vor allem wegen der Probleme bei "Power and Gas".
Erträge sollen verbessert werden
Mit den nun angekündigten weiteren Stellenstreichungen will der Konzern nach eigenen Angaben auch die Erträge im Stromerzeugungsgeschäft bei "Power and Gas" verbessern. Auch weitere ertragsschwache Unternehmensbereiche sollen durch die Maßnahmen saniert werden. Experten erwarten etwa einen Stellenabbau im Transformatorengeschäft. Kaeser kündigte an, dass mit den nun eingeleiteten Maßnahmen "der strukturelle Umbau des Unternehmens in der Hauptsache abgeschlossen" sei.
Bereits seit Jahren baut Siemens Personal ab. Noch 2012 beschäftigte der Konzern weltweit rund 370.000 Menschen. Ende März 2015 waren es noch 342.000 Mitarbeiter, darunter 115.000 in Deutschland.