Steigende Staatsverschuldung Spanien eilt von Rekord zu Rekord
Die Staatsverschuldung Spaniens hat ein neues Rekordniveau erreicht - und wird wahrscheinlich weiter steigen. Im ersten Quartal 2014 betrug sie 96,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Schätzungen zufolge übersteigt sie im nächsten Jahr die 100-Prozent-Marke.
In Spanien steigt die Staatsverschuldung - und ein Ende ist nicht in Sicht. Im ersten Quartal 2014 betrug sie 96,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP), teilte die Zentralbank mit. Nach Schätzungen der Regierung in Madrid wird sie Ende dieses Jahres bei 99,5 Prozent des BIP liegen und im Laufe des nächsten Jahres die symbolische Marke von 100 Prozent übersteigen.
Die Staatsverschuldung des Krisenlandes liegt damit deutlich über dem EU-Grenzwert von 60 Prozent des BIP. Dabei war die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone vor der Finanzkrise mit einer Staatsverschuldung von 36,3 Prozent des BIP im Jahr 2007 geradezu vorbildlich. Seitdem explodierte die Staatsverschuldung jedoch auf 93,9 Prozent des BIP Ende 2013.
Die Nachricht von der Rekordverschuldung kommt zu einem Zeitpunkt, da sich die spanische Wirtschaft langsam wieder erholt. Die Wirtschaft des Landes verzeichnete im ersten Quartal 2014 das stärkste Wachstum seit sechs Jahren.
Daher muss Spanien derzeit an den Finanzmärkten nur sehr niedrige Zinsen zahlen, so dass die Refinanzierung der hohen Schulden für den Staat kein unüberwindbares Problem sein dürfte.
Ein Zeichen der Erholung ist auch der Rückgang der Schulden spanischer Banken bei der Europäischen Zentralbank. Sie gingen im Mai um 27,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat zurück. Spaniens Banken können sich also wieder leichter selbst an den Finanzmärkten mit Geld versorgen.
Trotz leichter Konjunkturerholung: Die Arbeitslosigkeit in Spanien bleibt mit 25,9 Prozent auf Rekordniveau.