Statistiker melden Rekordrückgang Stahlproduktion sinkt auf Niveau der 50er-Jahre
Die deutsche Stahlproduktion hat im April den stärksten Einbruch seit 60 Jahren verzeichnet. Im Vergleich zu 2008 sei die Herstellung von Roheisen und Rohstahl um mehr als die Hälfte zurückgegangen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Die Produktion sank auf das Niveau der 50er-Jahre.
Die deutsche Stahlindustrie hat ihre Produktion im April in Rekordtempo gedrosselt. Die deutschen Hüttenwerke stellten laut Statistischem Bundesamt im April rund 1,1 Millionen Tonnen Roheisen und 1,9 Millionen Tonnen Rohstahl her - so wenig wie zuletzt in den 50er-Jahren. Das waren 56,8 Prozent weniger Roheisen und 53,1 Prozent weniger Rohstahl als noch ein Jahr zuvor. "Das ist der stärkste Rückgang seit Bestehen der Bundesrepublik", sagte ein Statistiker.
In den ersten vier Monaten des laufenden Jahres wurden damit bundesweit 5,54 Millionen Tonnen Roheisen und 9,16 Millionen Tonnen Rohstahl hergestellt. Gegenüber 2008 sei die Roheisenproduktion damit um 44,9 Prozent und die Rohstahlproduktion um 43,0 Prozent gesunken.
Hintergrund für diesen Rückgang ist die Wirtschaftskrise. Da die wichtigsten Abnehmerbranchen wie der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Automobilindustrie wegen der Krise deutlich weniger Aufträge erhalten, brach auch die Nachfrage bei den Stahlherstellern ein. Bei den Branchenführern ThyssenKrupp und Salzgitter sind viele Anlagen sind derzeit nur zur Hälfte ausgelastet. Tausende Stahlarbeiter sind in Kurzarbeit.