Neue Hauptgeschäftsführerin Gönner erste Frau an BDI-Spitze
Die frühere baden-württembergische Umweltministerin Gönner wird neue Hauptgeschäftsführerin beim BDI. Es ist das erste Mal, dass eine Frau den mächtigen Industrieverband in dieser Spitzenposition vertritt.
Der einflussreiche Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) wird künftig erstmals von einer Frau geleitet. Tanja Gönner soll neue Hauptgeschäftsführerin werden.
Die Berufung soll auf Vorschlag von BDI-Präsident Siegfried Russwurm am 20. Juni erfolgen. Als frühere Ministerin in Baden-Württemberg und aus ihrer langjährigen Führung der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) bringe Gönner umfassende Kompetenzen und ein breites Erfahrungsprofil ein, sagte Russwurm. Sie verfüge über "hervorragende Voraussetzungen", die deutsche Industrie national und international zu vertreten, ihren Kurs in der Klimapolitik und der Stärkung ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit mitzuprägen und den gesellschaftlichen Dialog aktiv zu führen", so Russwurm.
Große Aufgabe Klimaneutralität
Gönner selbst sagte, die Transformation zu Klimaneutralität, die Herausforderungen im internationalen Kontext und die Akzeptanz in der Gesellschaft seien große Aufgaben, denen sie sich "mit Respekt und mit großer Vorfreude stelle". Die 52-Jährige soll ihr Amt in der zweiten Jahreshälfte antreten. Ihr Vorgänger Joachim Lang hatte nach fünf Jahren an der Spitze um die Aufhebung seiner Bestellung gebeten.
Gönner ist CDU-Mitglied und laut BDI seit 2012 Vorstandssprecherin der GIZ. Von 2004 bis 2011 war sie Sozial-, Umwelt- und Verkehrsministerin in Baden-Württemberg, zuvor zwei Jahre lang Mitglied des Bundestags. Zudem engagiert sich die Volljuristin in diversen ehrenamtlichen Funktionen und übt verschiedene Beirats- und Aufsichtsratsmandate aus. Als BDI-Hauptgeschäftsführerin vertritt sie 40 Branchenverbände mit mehr als 100.000 Unternehmen und etwa acht Millionen Beschäftigten.