Sparprogramm in der Verwaltung ThyssenKrupp streicht 3000 Stellen
Das Stahlgeschäft in Übersee läuft nicht gut und zwingt ThyssenKrupp dazu, sein Sparporgramm zu verschärfen. 3000 Stellen will der Konzern in der Verwaltung streichen, 1500 davon in Deutschland. Auf betriebsbedingte Kündigungen soll verzichtet werden.
Der kriselnde Stahlkonzern ThyssenKrupp will weltweit weitere 3000 Stellen streichen, mehr als 1500 davon in Deutschland. Der Personalabbau soll vor allem die Essener Hauptverwaltung treffen. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen die Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfallen, ohne dass es zu betriebsbedingten Kündigungen kommt.
Weltweit würde damit in den kommenden Monaten jeder fünfte Arbeitsplatz in der Verwaltung wegfallen. Der Stellenabbau soll dem Konzern zufolge in enger Abstimmung mit dem Betriebsrat erfolgen. Insgesamt sollen in den kommenden drei Jahren dadurch rund 250 Millionen Euro eingespart werden.
Wegen verlustreichen Stahlgeschäfts in der Krise
Das Unternehmen hatte in diesem Jahr bereits die Streichung von 2000 Stellen in seinem europäischen Stahlgeschäft angekündigt. Wegen seiner anhaltenden Probleme hatte der Konzern in den vergangenen Jahren bereits zahlreiche Stellen gestrichen. Weitere Arbeitsplätze im Konzern gingen durch Verkäufe einzelner Sparten verloren. Ende 2008 beschäftigte das Unternehmen weltweit noch rund 197.000 Menschen. Ende März 2013 war die Mitarbeiterzahl auf knapp 155.500 gesunken. Allein innerhalb eines Jahres verloren damit 15.300 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz.
Konzernchef Hiesinger will die Personalkosten drastisch senken.
ThyssenKrupp steckt seit geraumer Zeit in der Krise. Vor allem das Übersee-Stahlgeschäft mit Werken in Brasilien und den USA sorgt für anhaltende rote Zahlen. Im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2012/2013 schrieb der Konzern einen Verlust von 822 Millionen Euro. Wesentliche Ursache dafür seien erneute Abschreibungen auf die Stahlwerke in Übersee in Höhe von 683 Millionen Euro gewesen, teilte ThyssenKrupp mit. Das zurückliegende Geschäftsjahr 2011/2012 hatte ThyssenKrupp mit einem Rekordverlust von rund fünf Milliarden Euro abgeschlossen.
Konzern mit Imageproblemen
Neben den wirtschaftlichen Schwierigkeiten kämpft ThyssenKrupp auch mit einem Imageproblem. Dem Konzern wurden Verstöße gegen das Kartellrecht nachgewiesen. Zudem belasten Korruption, Luxusreisen und die Zahlung überhöhter Managergehälter das Unternehmen.