Ermittlungen gegen Oligarchen Razzien wegen Geldwäsche-Verdachts
Deutsche Standorte der Großbank UBS sind durchsucht worden. Die Razzien stehen offenbar im Zusammenhang mit Ermittlungen gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow, einem Vertrauten Wladimir Putins.
Die Ermittlungen gegen den russischen Oligarchen Alischer Usmanow wegen des Verdachts der Geldwäsche weiten sich offenbar aus. Heute durchsuchten Ermittler zwei Standorte der Schweizer Großbank UBS in Deutschland.
"Wir bestätigen, dass in den Räumlichkeiten der UBS-Europe-SE-Niederlassungen in Frankfurt und München derzeit staatsanwaltschaftliche Durchsuchungen stattfinden", teilte eine Sprecherin des Geldhauses mit. "Wir kooperieren vollumfänglich mit den Behörden und bitten um Verständnis, dass wir uns zur Sache aktuell nicht weiter äußern können". Zuvor hatte "Spiegel Online" über die Razzien berichtet.
Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft bestätigte, sie gehe einem Geldwäscheverdacht in Bezug auf einen russischen Oligarchen nach. Es gebe keine Ermittlungen gegen die Bank selbst oder gegen Mitarbeiter des Geldhauses. Die Durchsuchung diene der Sicherstellung von Beweismitteln. Bei dem Oligarchen handelt es sich laut "Spiegel" um Alischer Usmanov. Ende September war bereits eine Villa Usmanows am Tegernsee und später eine bei Bremen festgesetzte Luxusyacht durchsucht worden.
"Herkunft von Geldern verschleiert"
Der aus Kasachstan stammende Usmanow gilt als Vertrauter des russischen Staatschefs Wladimir Putin. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist unklar, Medienberichten zufolge soll er sich nach dem Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine nach Usbekistan abgesetzt haben. Davor lebte er lange am Tegernsee.
Usmanow steht nach früheren Angaben der Ermittler im Verdacht, in den Jahren 2017 bis 2022 mehrere Transaktionen veranlasst zu haben, um die Herkunft von Geldern zu verschleiern. Dabei soll er sein komplexes Netzwerk an Gesellschaften, überwiegend in sogenannten Offshore-Staaten, genutzt haben. Es bestehe der Verdacht, dass die verschobenen Gelder aus Straftaten stammten, insbesondere aus Steuerhinterziehungsdelikten. Das Volumen liege wohl im mehrstelligen Millionenbereich. Die Frankfurter Ermittler hatten ihr Verfahren nach der Veröffentlichung der sogenannten Panama-Papers aufgenommen.
Verstoß gegen EU-Sanktionen?
Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt gegen Usmanow wegen des Anfangsverdachts eines Verstoßes gegen das Außenwirtschaftsgesetz. Der Oligarch soll auch nach Aufnahme auf die Sanktionsliste der Europäischen Union am 28. Februar seine Immobilien in Oberbayern von einer Sicherheitsfirma bewachen haben lassen. Durch die Bezahlung dieser Bewachungsdienste habe er dem Verfügungsverbot über eingefrorene Gelder zuwider gehandelt.