Gulden beerbt Rorsted Puma-Chef wechselt zu Adidas
Puma-Chef Björn Gulden wechselt zum 1. Januar zum größeren Nachbarn und direkten Konkurrenten Adidas. Dort übernimmt er die Nachfolge von Kasper Rorsted, der den Konzern schon Ende der Woche verlässt.
Der bisherige Puma-Vorstandschef Björn Gulden wird neuer Konzernchef beim Wettbewerber Adidas. Der Wechsel werde zum 1. Januar nächsten Jahres vollzogen, gab Adidas heute in Herzogenaurach bekannt. Puma hatte am vergangenen Freitag den Weggang des Norwegers nach erfolgreichen neun Jahren bekanntgegeben. Ebenfalls am Freitag hatte Adidas bereits Gespräche mit Gulden bestätigt.
Wechsel zum direkten Konkurrenten kommt überraschend
Der ehemalige Konzernlenker Kasper Rorsted, einst wegen wirtschaftlicher Erfolge gefeiert, war zuletzt glücklos. Bei Adidas wurden ihm unter anderem von Großaktionären Fehler im wichtigen China-Geschäft angelastet. Auch sein Führungsstil soll in Herzogenaurach auf Kritik gestoßen sein. Rorsted werde bereits mit Ablauf dieser Woche am 11. November das Unternehmen verlassen, hieß es heute. Im August hatte er seinen Abschied für das nächste Jahr angekündigt.
Bis zur Übernahme durch Gulden werde für den Rest des Jahres Finanzvorstand Harm Ohlmeyer das Ruder bei der Drei-Streifen-Marke übernehmen, erklärte der fränkische Sportartikelhersteller. Für den einstigen Fußball- und Handball-Profi Gulden ist das Engagement bei Adidas eine Rückkehr. Von 1992 bis 1999 war er dort für Bekleidung und Accessoires zuständig. Zudem war der 57-Jährige auch schon Deutschland-Geschäftsführer des Schuhhändlers Deichmann und Vorstandsvorsitzender des dänischen Schmuckherstellers Pandora sowie Manager bei der Outdoormarke Helly Hansen.
Dennoch kommt sein Wechsel zur Nummer zwei auf dem weltweiten Sportartikelmarkt überraschend, so sind die beiden Konzerne seit Jahrzehnten Rivalen. Die Gründer-Brüder Adolf (Adidas) und Rudolf (Puma) Dassler galten als tief zerstritten. Offenbar hat Gulden keine Konkurrenzklausel, die einen Wechsel innerhalb der Branche verhindert.