Testbetrieb in NRW Aus Packstation wird Poststation
Die Deutsche Post denkt über eine Service-Erweiterung an den Packstationen nach. Bald soll in sogenannten Poststationen auch Videoberatungen möglich sein.
Die Deutsche Post startet ein Pilotprojekt mit neuen automatisierten Abholstationen, sogenannten Poststationen. Der Unterschied zur bereits bekannten Packstation sei, dass man bei der neuen Variante die wesentlichen Produkte und Dienstleistungen, die mit dem Post- und Paketversand zusammenhängen, rund um die Uhr nutzen könne, teilt die Deutsche Post mit.
Ende Februar sollen an den Poststationen auch Videoberatungen mit Postmitarbeitern möglich sein. Die Packstation hingegen konzentriere sich vor allem auf den Versand und Empfang von Paketen.
Zunächst einmal handelt es aber nur um einen Testbetrieb, der in NRW durchgeführt wird; beispielsweise in Aachen, Euskirchen und Köln. Mit insgesamt 20 solcher Anlagen soll herausgefunden werden, ob sich das Konzept bundesweit lohnt und bei den Kunden ankommt.
"Automaten erleichtern das Leben"
"Gerade dort, wo es keine Filialen gibt oder nur Filialen mit kurzen Öffnungszeiten, kann die Poststation eine echte Serviceverbesserung für die Menschen darstellen", meint Holger Bartels, Leiter des Multikanalvertriebs Post & Paket Deutschland der Deutsche Post DHL Group. "Automaten erleichtern uns heute an vielen Stellen das Leben. Daher sind wir optimistisch, dass auch das Angebot unserer Poststationen von unseren Kunden gut angenommen wird." Der Automat sei leicht zu bedienen, unterstreicht Bartels.
Der Konzern setzt schon seit langem auf automatisierte Stationen. Kunden sollen ihre Pakete rund um die Uhr abholen und aufgeben können. Das hat den Vorteil, dass ein geringerer personeller Aufwand für die Post erforderlich ist.
Unternehmensangaben zufolge können Brief- und Paketmarken an den Poststationen bargeldlos mit allen gängigen EC-Karten sowie mit Visa- und MasterCard gekauft werden. Auch Google Pay und Apple Pay wird angeboten, was eine gewisse digitale Kompetenz der Kundschaft voraussetzt.
Vom Postamt zur Postagentur
Die Poststation soll das stationäre Netz der Deutschen Post unterstützen. Dieses besteht Unternehmensangaben zufolge aus rund 24.000 Filialen und DHL-Paketshops und mehr als 6500 DHL-Packstationen.
Die Zahl der "echten" Postfilialen mit eigenen Mitarbeitern sinkt dabei stetig. Vor 20 Jahren waren es noch etwa 6000, heute sind es noch rund 1000. Über 90 Prozent der derzeitigen "Filialen" sind sogenannte Postagenturen von privaten Anbietern wie Zeitschriften- oder Lotto-Läden.
Die von der Deutschen Bank geplanten Schließungen von Postbank-Filialen dürften sich auch negativ für die Postkunden auswirken. Das Filialsterben bei der Postbank könnte auch das Ende vieler Postfilialen sein, denn es ist fraglich, ob sich für die Betreiber die alleinige Weiterführung der Postfiliale noch lohnt.