Kräftiger Anstieg Rekordgewinn bei Bertelsmann
Der Medienkonzern Bertelsmann hat im vergangenen Jahr von der Erholung der Werbemärkte profitiert. Besonders stark wächst das Streaminggeschäft der Tochter RTL.
Der Medien-, Dienstleistungs- und Bildungskonzern Bertelsmann hat 2021 von der Erholung der Werbemärkte und einem Wachstum im Dienstleistungsgeschäft profitiert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag bei 3,2 Milliarden Euro, nach 3,1 Milliarden im Jahr 2020. "Wir sind organisch zweistellig gewachsen, haben das höchste operative Ergebnis seit Gründung erzielt und das beste Konzernergebnis seit 2006", sagte Konzernchef Thomas Rabe.
RTL+ wächst kräftig
Vor allem die börsennotierte RTL Group, die Buchverlagsgruppe Penguin Random House und der Dienstleister Arvato hätten zu dem Bestwert beigetragen, hieß es. Die Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland und Videoland in den Niederlanden verzeichneten inzwischen 3,8 Millionen zahlende Abonnenten, das seien 74 Prozent mehr als im Vorjahr.
Das Konzernergebnis stieg, angetrieben von Unternehmensverkäufen, um 58 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Umsatz des Konzerns wuchs bereinigt um Zu- und Verkäufe von Unternehmensteilen um elf Prozent auf knapp 19 Milliarden Euro. Bis auf die rückläufigen Druckgeschäfte hätten alle Bereiche ein Wachstum verzeichnet.
Unsicherheit wegen Folgen des Kriegs
Mit der Zusammenführung von RTL Deutschland und Gruner + Jahr sei "ein nationaler Media-Champion in Deutschland" entstanden, erklärte der Konzern mit Hauptsitz in Gütersloh. Anfang August 2021 hatte RTL Deutschland die Übernahme des ebenfalls zum Bertelsmann-Konzern gehörenden Verlagshauses Gruner + Jahr angekündigt. Die Transaktion wurde zum 1. Januar 2022 abgeschlossen.
Für das laufende Geschäftsjahr gab Finanzvorstand Rolf Hellermann diesen Ausblick: "Für 2022 rechnen wir mit einem moderaten Umsatzanstieg sowie einem operativen Ergebnis, das vor Investitionen in das Streaming-Geschäft der RTL Group auf Rekordniveau stabil ist." Diese Erwartungen berücksichtigten noch nicht die derzeit nicht absehbaren Auswirkungen des Krieges in der Ukraine.