Streit mit Franchise-Partner Burger King hängt in Russland fest
McDonald‘s hat die Schließung seiner Schnellrestaurants in Russland angekündigt. Der Rivale Burger King will nachziehen - kann es aber nicht. Grund ist ein Franchisepartner, den die Kette auch aus ihrem Deutschlandgeschäft kennt.
Der Mutterkonzern der Fast-Food-Kette Burger King will wie viele andere westliche Unternehmen sein Russland-Geschäft aufgeben - stößt aber auf Probleme bei der Schließung von Filialen. Aufgrund der russischen Franchise-Partner sei dies ein schwieriges Unterfangen, teilte Restaurant Brands International (RBI) mit. Der Rückzug aus dem Land sei wegen Russlands Krieg gegen die Ukraine geplant, werde aber einige Zeit in Anspruch nehmen.
Am Beispiel von Burger King zeigen sich Schwierigkeiten für Unternehmen und Marken, die ein Franchise-System betreiben, da die Konzernleitung nicht die völlige Kontrolle über die Geschäftstätigkeit hat. "Würden wir gerne alle Aktivitäten von Burger King in Russland sofort aussetzen? Ja", schrieb Konzernchef David Shear in einem offenen Brief. "Können wir heute einen Betriebsstopp durchsetzen? Nein."
Grund dafür, dass die rund 800 Filialen geöffnet blieben, seien die vom Geschäftsmann Alexander Kolobov kontrollierten Franchise-Partner, so Shear. RBI halte nur 15 Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen in Russland. Man habe von Kobolov verlangt, dass dieser den Betrieb von Burger-Ring-Restaurants beende. "Er hat sich geweigert."
"Komplizierter rechtlicher Prozess"
Der Konzern habe jedoch jegliche Unterstützung des Filialnetzes eingestellt und investiere selbst nicht mehr in Russland. Die Geschäfte abzuwickeln sei wegen der Verträge aber schwierig und dürfte die Zustimmung russischer Behörden erfordern. Mit dieser sei nicht schnell zu rechnen. Der Ausstieg sei ein komplizierter rechtlicher Prozess, der sich hinziehen dürfte, so RBI-Chef Shear.
In Deutschland war der Burger-King-Partner Kolobov im Zusammenhang mit Vorwürfe wegen möglicher Hygienemängel und schlechter Arbeitsbedingungen in Filialen bekannt geworden. 2014 hatte die Kette ihm deshalb die Lizenz gekündigt. Später einigte man sich auf den Weiterbetrieb der von seinem Unternehmen kontrollierten Filialen in Deutschland. Damals ging es um 84 Restaurants.
Drohungen aus dem Kreml
Der Burger-King-Rivale McDonald's hatte bereits angekündigt, seine rund 850 Schnellrestaurants in Russland zu schließen. Auch die Starbucks-Kette hatte unlängst erklärt, sie stelle alle Geschäftsaktivitäten in Russland ein. Unternehmensangaben zufolge gibt es in Russland 130 Starbucks-Cafés, die einem Lizenznehmer gehören und von ihm betrieben werden.
In den vergangenen Tagen hatte die russische Regierung internationalen Konzernen, die wegen des Ukraine-Kriegs ihr Geschäft in Russland aussetzen, mit drastischen Konsequenzen gedroht. Das Weiße Haus hatte daraufhin die russische Regierung vor der Beschlagnahmung von Vermögenswerten US-amerikanischer und internationaler Unternehmen gewarnt.