Wirtschaftskrise und Abokündigungen Disney streicht 7000 Stellen
Trotz eines Milliardengewinns entlässt der US-Unterhaltungskonzern Disney angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise etwa 7000 Beschäftigte. Zudem soll der Konzern umgebaut werden.
Der Entertainment-Riese Walt Disney plant trotz guter Geschäfte im vergangenen Quartal deutliche Einschnitte beim Personal. Ungefähr 7000 Stellen - etwa drei Prozent der weltweiten Belegschaft - sollen im Rahmen eines Programms wegfallen, das die jährlichen Kosten um 5,5 Milliarden US-Dollar (5,1 Milliarden Euro) senken soll. Das gab Disney-Chef Bob Iger bekannt.
Diese Entscheidung sei "nicht leichtfertig" getroffen worden, sagte Iger. Er kündigte angesichts "weltweiter wirtschaftlicher Herausforderungen" einen großen Konzernumbau an.
Gewinn deutlich gestiegen
Dabei verdiente Disney zuletzt besser als erwartet: In den drei Monaten bis Ende Dezember legte der Gewinn im Jahresvergleich um elf Prozent auf 1,3 Milliarden US-Dollar (1,2 Milliarden Euro) zu. Die Erlöse wuchsen um acht Prozent auf 23,5 Milliarden US-Dollar. Damit übertraf Disney die Prognosen der Wall-Street-Experten.
Allerdings verlor der Konzern bei seinem wichtigsten Streaming-Service Disney+ nach deutlichen Preiserhöhungen erstmals seit Gründung Abonnenten. Zum Quartalsende hatte der mit Netflix konkurrierende Videodienst weltweit 161,8 Millionen Nutzer - gut ein Prozent weniger als drei Monate zuvor.
Disneys andere Streaming-Dienste Hulu und ESPN+ verbuchten leichte Zuwächse. Außerdem fiel der Verlust der Sparte mit 1,1 Milliarden US-Dollar niedriger aus als befürchtet. Im Vorquartal hatte das Minus bei 1,5 Milliarden US-Dollar gelegen.
Auch andere Tech-Firmen sparen
Mit den nun angekündigten Entlassungen steht der Unterhaltungskonzern in einer Reihe mit ähnlichen Entscheidungen anderer großer Tech-Firmen. Hintergrund ist fast überall die wegen der Krise nachlassende Nachfrage. Zudem hatten während der Corona-Pandemie viele Tech-Konzerne massiv Leute eingestellt - diese Entwicklung wird nun wieder zurückgedreht.