Neun Prozent der Belegschaft betroffen Nächste Entlassungswelle bei Ebay
Der US-Onlinehändler Ebay streicht die Belegschaft weiter zusammen. Das Unternehmen verweist auf zu hohe Ausgaben im Vergleich zu einem eher schwachen Wachstum. Dazu kommt die harte Konkurrenz.
Ebay will nach eigenen Angaben rund 1.000 Stellen abbauen. Das teilt das US-Unternehmen gestern mit. Die geplante Zahl entspricht etwa neun Prozent der gesamten Belegschaft des Onlinehändlers.
Offenbar kommt der Konzernumbau, mit dem Ebay ein schnelleres Wachstum erreichen will, nicht ausreichend voran. Geschäftsführer Jamie Iannone schrieb in einem Brief an die Mitarbeiter: "Wir machen zwar Fortschritte bei der Umsetzung unserer Strategie, aber unser Personalbestand und unsere Ausgaben haben das Wachstum unseres Geschäfts überstiegen".
Teams werden zusammengeführt
Nun will das Unternehmen bestimmte Teams zusammenführen und verkleinern, um "unter anderem die Bedürfnisse der Kunden auf der ganzen Welt besser zu erfüllen". Zum Stellenabbau kommt laut Iannone auch eine Reduktion bei der Anzahl der Verträge von befristet Beschäftigten hinzu.
Ebay sieht sich einem scharfen globalen Wettbewerb im Online-Handel ausgesetzt. Vor allem US-Konkurrent Amazon, aber auch die chinesischen Händler wie Temu und Shein machen dem Pionier in dem Geschäft zu schaffen.
Sinkende Margen, weniger zahlungskräftige Kunden
Die Prognose für das wichtige Weihnachtsquartal war zuletzt schwächer als am Markt erwartet ausgefallen. In dritten Quartal 2023 hatte Ebay zwar noch ein leichtes Umsatzwachstum berichtet, allerdings waren die Gewinnmargen zuletzt gesunken.
Durch die Inflation, die im vergangenen Jahr deutlich gestiegen war, sei die Kaufkraft der Kunden gesunken, hieß es dazu vom Unternehmen. Ebay hat derzeit rund 132 Millionen Nutzer und fast zwei Milliarden Artikel auf seiner Plattform im Angebot.
Besser läuft es bei Paypal
Im vergangenen Februar hatte der Onlinehändler bereits angekündigt, 500 Mitarbeiter weltweit entlassen zu wollen, was vier Prozent der Gesamtbelegschaft entsprach. Der Stellenabbau folgt auf eine Welle von Entlassungen in der US-Tech-Branche, nachdem diese während der Pandemie massiv Personal einstellte.
Etwas erfolgreicher als bei Ebay lief es zuletzt bei der ehemaligen Bezahltochter Paypal. Die Sparte war bereits 2015 abgespalten und danach an die Börse gebracht worden. Das Unternehmen hatte zuletzt die Wachstumerwartungen übertroffen. Auch Paypal hatte im vergangenen Jahr allerdings die Belegschaft deutlich reduziert. Und die Paypal-Aktie verlor im vergangenen Jahr noch stärker an Wert verloren als die von Ebay.