Gestoppter Hochhausbau in Hamburg Auch der Elbtower ist pleite
Das bekannteste Bauprojekt des Immobilienunternehmers René Benko ist pleite: Die Besitzerin des Elbtower-Grundstücks in Hamburg hat Insolvenz angemeldet. Wie es auf der Baustelle weitergeht, ist unklar.
Die Eigentümerin des Elbtower-Grundstücks in Hamburg hat einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Das teilte die Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen der Hansestadt heute mit. Die Stadt sei von der Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG über den Insolvenzantrag informiert worden.
Der unterbrochene Wolkenkratzer-Bau in der Hamburger Hafencity ist das wohl bekannteste Projekt des österreichischen Immobilienunternehmers René Benko. Dessen Signa Holding war zuvor in die Pleite gerutscht, auch mehrere Tochtergesellschaften haben bereits Insolvenz angemeldet.
Seit Oktober ruht der Bau
Wie es nun mit der Baustelle in Hamburg weitergeht, ist derzeit unklar. Die Stadt könne "nun ihr kaufvertraglich gesichertes Wiederkaufsrecht sowie die Übernahme aller Planungs- und Bauverträge geltend machen", teilte Stadtentwicklungssenatorin Karen Pein mit. Die Stadt Hamburg werde "ihre Rechte auch im Insolvenzverfahren sichern und nach Bestellung des vorläufigen Insolvenzverwalters umgehend mit diesem in Kontakt treten".
Bereits im vergangenen Oktober hatte der Baukonzern Lupp seine Bautätigkeit am Elbtower eingestellt, weil Signa mit Zahlungen in Verzug war. Seitdem herrscht auf der Baustelle Stillstand. Die Stadt Hamburg hatte mehrfach betont, dass für das Projekt kein Steuergeld fließen soll.
Rückkauf durch die Stadt?
Auch heute verwies Senatorin Pein darauf, dass die Hochhaus-Pläne ein "privatwirtschaftliches Projekt" seien. Es werde erwartet, "dass im Rahmen des Insolvenzverfahrens eine privatwirtschaftliche Lösung für die zeitnahe Wiederaufnahme der Bautätigkeit gefunden wird". Sollte es dazu nicht kommen, könne die Stadt über ihr Wiederkaufsrecht Kontrolle über das Projekt übernehmen.
Zuletzt waren Zweifel gewachsen, ob sich der Elbtower-Bau überhaupt noch rechnen kann. Den ursprünglichen Plänen zufolge soll das Gebäude 245 Meter hoch werden - und damit das dritthöchste Hochhaus Deutschlands. Als Gesamtkosten waren anfangs rund 950 Millionen Euro kalkuliert worden.