Hersteller zieht Bilanz "Sehnsucht nach Feuerwerk"
Nach pandemiebedingten Feuerwerksverboten war der Jahreswechsel 2022/2023 wieder laut. Der Nachholeffekt sorgte für Hersteller Weco nach zwei Flautejahren für ein besonders gutes Geschäft.
Nach zwei Jahren Corona mit starken Umsatzrückgängen meldet der Feuerwerkshersteller Weco wieder ein boomendes Geschäft. "Nachholeffekte in Teilen der Bevölkerung haben dazu geführt, dass wir in Deutschland ein außerordentlich gutes Verkaufsjahr haben", sagte ein Sprecher der größten deutschen Feuerwerksfirma der Nachrichtenagentur dpa. "Wir hätten uns schon gefreut, wenn wir das Vorkrisenniveau zumindest erreichen - nun haben wir es bisherigen Zahlen zufolge aber deutlich übertroffen."
Endgültige Zahlen zum Silvester-Geschäft hat die Firma noch nicht, da sie unverkaufte Produkte aus Supermärkten oder Discountern zurücknimmt. Nach den bisher vorliegenden Zahlen übersteige das deutsche Silvestergeschäft die Planungen jedoch deutlich, so der Unternehmenssprecher.
Umsatzeinbruch während Corona-Pandemie
In den Jahren 2020 und 2021 war der Verkauf von Raketen- und Böllern in Deutschland aufgrund der Coronavirus-Pandemie verboten worden und das Geschäft des Unternehmens eingebrochen. Offensichtlich hätten viele Menschen große Sehnsucht nach Feuerwerk gehabt und nun mehr eingekauft als vor der Pandemie, sagte der Sprecher.
Im Geschäftsjahr 2019/20 (bis Ende April) hatte Weco noch rund 105 Millionen Euro Umsatz gemacht, ein Jahr später waren es nur noch 16 Millionen Euro (minus 84 Prozent). Der Verlust verzehnfachte sich auf rund acht Millionen Euro. Zum darauffolgenden Geschäftsjahr wurden noch keine Zahlen publiziert - es dürfte aber ähnlich schlecht gewesen sein. Weco machte während der Corona-Krise eines der drei Werke zu, die Zahl der Mitarbeiter in der Firma sank um rund 40 Prozent auf derzeit nur noch 204.
Weco ist in insgesamt zehn europäischen Staaten aktiv, wobei Deutschland der mit Abstand wichtigste Markt ist. "Es ist gut zu sehen, dass Teile der deutschen Bevölkerung auch weiterhin Feuerwerk kaufen und das auch nicht infrage stellen", so der Sprecher angesichts der Diskussion über ein Böller-Verbot, die nach zahlreichen Ausschreitungen in der Neujahrsnacht neu entbrannt ist.