Lage weiter angespannt Flughafen BER fährt Verluste ein
Am Hauptstadtflughafen BER bleibt die finanzielle Lage angespannt. Trotz steigender Fluggastzahlen dürfte im vergangenen Jahr ein deutlicher Verlust angefallen sein. Für 2022 wird Besserung erwartet.
Der Hauptstadtflughafen BER kommt nicht aus den roten Zahlen. Immerhin setzt der Airport nach einem erneut hohen Konzernverlust im vorigen Jahr für 2022 auf einen operativen Gewinn. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen (Ebitda) und Sondereffekten dürfte bei einem Plus von 177,4 Millionen Euro liegen. 2021 lag das Ergebnis noch bei minus 11,3 Millionen Euro, teilte der Berliner Airportbetreiber FBB mit. Unterm Strich rechne man weiter mit roten Zahlen. Wegen hoher Verschuldung und Altlasten erwartet die FBB einen Konzernverlust von gut 147 Millionen Euro, nach minus 569,1 Millionen Euro im vorigen Jahr.
BER bleibt auf Milliardenhilfen angewiesen
Die Corona-Krise trifft den Hauptstadtflughafen härter als andere Aiports, da der BER wegen der jahrelangen Verzögerung am Bau und der hohen Verschuldung keine Finanzpolster hat. Ende 2021 war das Eigenkapital aufgezehrt, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Um die Verbindlichkeiten bedienen zu können, bleibt der BER auf Milliardenhilfen seiner Eigentümer angewiesen.
Der Flughafen gehört dem Bund sowie den Ländern Berlin und Brandenburg. Bis 2026 würden von den Eignern weitere 2,4 Milliarden Euro gebraucht, hatte Flughafenchefin Aletta von Massenbach im November gesagt. Die EU-Kommission hat Anfang Februar bereits 1,7 Milliarden Euro Staatshilfen genehmigt.
Flugverkehr nimmt wieder zu
Für 2022 rechnet von Massenbach mit einem anziehenden Flugverkehr und damit einem Anstieg der Passagierzahlen auf rund 17 Millionen, nach 9,95 Millionen im Vorjahr. Dies wäre dennoch erst die Hälfte des Niveaus von 2019. An einigen Tagen liege der BER beim Flugverkehr bereits fast wieder auf Vorkrisenniveau, sagte von Massenbach auf der Bilanz-Pressekonferenz.
Der gesamte FBB-Umsatz soll 2022 - auch dank Grundstücksverkäufen - auf fast 550 Millionen Euro steigen, nach etwa 272 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die FBB kann derzeit negative Folgen des Ukraine-Kriegs auf den Luftverkehr und damit das Geschäft am Flughafen nur schwer abschätzen, aber auch nicht ausschließen.