Wirtschaftliche Lage Kurzarbeiterregelung soll verlängert werden
Seit Beginn der Corona-Pandemie war ein vereinfachter Zugang zur Kurzarbeit möglich. Nun soll die Verordnung wegen der Energiekrise und des Ukraine-Krieges verlängert werden - bis Ende Juni.
Der vereinfachte Zugang zum Kurzarbeitergeld soll wegen der Energiekrise bis Ende Juni verlängert werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass trotz der hohen Belastungen, die die Wirtschaft gerade gleichzeitig schultern müsse, die Lage am Arbeitsmarkt weiter stabil sei.
"Wir stehen in diesen schwierigen Zeiten weiter an der Seite der Unternehmen und Beschäftigten", sagte der SPD-Politiker. "Deswegen verlängern wir jetzt den erleichterten Zugang zum Kurzarbeitergeld bis zum 30. Juni 2023."
Heil: "Stabile Brücke"
Nach Angaben des RND ging die Verordnung bereits durch die Ressortabstimmung und soll am Mittwoch im Kabinett beschlossen werden. Die Verlängerung sei wegen der Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine auf die wirtschaftliche Entwicklung und den Arbeitsmarkt in Deutschland notwendig, wird der Entwurf des Ministeriums zitiert.
Heil sagte: "Kurzarbeit war in den vergangenen Monaten eine stabile Brücke über ein tiefes wirtschaftliches Tal. Diese Brücke trägt auch weiterhin." Die Bundesregierung gebe mit der Verlängerung klare Perspektiven durch den Winter, so der Minister. Auch für Leiharbeitnehmer soll das Kurzarbeitergeld geöffnet werden.
Der vereinfachte Zugang war in der Pandemie beschlossen und mehrmals verlängert worden - zuletzt bis Ende 2022. Für die Beantragung soll es nun für weitere sechs Monate ausreichen, wenn mindestens zehn Prozent der Beschäftigten von Arbeitsausfall betroffen sind. Beschäftigte müssen zudem nach wie vor keine Minusstunden aufbauen, bevor sie das Kurzarbeitergeld beziehen dürfen.