Trotz Russland-Ausstiegs Lego verdient so viel wie noch nie
Das Interesse kleiner und großer Kinder an Lego-Produkten scheint ungebrochen. Der dänische Spielwaren-Hersteller hat im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn verbucht - trotz des Wegfalls des Russland-Geschäfts.
Die Bilanz des Lego-Konzerns ist gespickt mit Rekorden. Lego hat im vergangenen Jahr so viel verdient wie nie zuvor in der Firmengeschichte. Auch der Umsatz und der Marktanteil des dänischen Unternehmens stiegen. Den Ausstieg aus dem Russland-Geschäft konnte Lego offenbar leicht verschmerzen.
Der Netto-Gewinn legte 2022 um vier Prozent auf 13,8 Milliarden Kronen (rund 1,85 Milliarden Euro) zu, wie das Unternehmen heute mitteilte. Dies ist, wie auch schon 2021, ein neuer Gewinnrekord.
"Meilensteinjahr" zum 90. Geburtstag
Die hohe Nachfrage nach seinen Spielen und Bausätzen verhalf dem Konzern sogar noch zu einem größeren Sprung beim Umsatz: Die Erlöse wurden 2022 um 17 Prozent auf 64,6 Milliarden Kronen (8,7 Miliiarden Euro) gesteigert. Das Unternehmen bezeichnete 2022 als einen "Meilensteinjahr" für die Lego-Gruppe. Lego hatte im vergangenen Jahr zudem seinen 90. Geburtstag gefeiert.
Laut Lego-Chef Niels B. Christiansen zeigten die Zahlen, dass das Spielen mit Lego relevanter und attraktiver denn je sei. Nach eigenen Angaben hat man mit seinen Produkten mehr Kinder erreichen können als jemals zuvor.
Russland-Geschäft seit Sommer eingestellt
Auch der Marktanteil sei weltweit weiter gestiegen. Lego wuchs danach vor allem auf dem amerikanischen Kontinent und in Westeuropa. Lego hatte dagegen im Sommer mitgeteilt, seinen kommerziellen Betrieb in Russland auf unbestimmte Zeit einzustellen. Bereits unmittelbar nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine hatte der Konzern erklärt, keine Lego-Steine und -Sets mehr nach Russland zu schicken. Wie viel dieser Schritt Lego genau gekostet hat, ging aus dem Jahresbericht nicht hervor.
Lego wächst derzeit vor allem in den Themenbereichen "Lego City", "Lego Technic" und den an die Kinofilme angelehnten Produktbereiche "Lego Star Wars" und "Lego Harry Potter". Die App des Konzerns "Lego Builder" verzeichnete im vergangenen Geschäftsjahr 13,6 Millionen Downloads, rund 42 Prozent mehr als im vergangenen Jahr.
Häfte des Produktportfolios neu
Der Konzern investiert weiter massiv in neue Produkte und seine Präsenz in allen wichtigen Märkten. So sind nach Unternehmensangaben fast die Hälfte aller vermarkteten Produkte neu entwickelte Angebote. 155 der insgesamt 904 Lego-Flagship-Stores wurden allein im vergangenen Jahr eröffnet.