Aus nach 40 Tagen Der nächste Petrobras-Chef muss gehen
Nach nur 40 Tagen an der Spitze des brasilianischen Ölkonzerns Petrobras muss José Mauro Coelho seinen Posten räumen. Die Bolsonaro-Regierung bleibt eine genaue Begründung für den erneuten Chefwechsel schuldig.
Gerade erst war der neue Chef von Brasiliens Ölkonzern Petrobras angetreten. Nun muss José Mauro Coelho schon wieder gehen - nach nur 40 Tagen. Er war bereits der dritte Chef des halbstaatlichen Konzerns innerhalb von etwas mehr als einem Jahr.
Ziel: "Ausgeglichenes Szenario"
Nun, knapp fünf Monate vor der Präsidentschaftswahl in Brasilien, kündigte die Regierung von Staatschef Jair Bolsonaro den erneuten Wechsel an. Dies ging aus einer Mitteilung des Ministeriums für Bergbau und Energie in Brasilia hervor, die allerdings keine genaue Begründung für die Personalie lieferte.
Brasilien durchlebe eine schwierige Zeit, die auf die hohe Volatilität auf den internationalen Märkten zurückzuführen sei, hieß es in der Mitteilung lediglich. Es sei daher notwendig, auf ein ausgeglichenes Szenario im Energiebereich hinzuarbeiten.
Aus nach nur 40 Tagen als Petrobras-Chef: José Mauro Coelho
Bolsonaro wegen Spritpreisen unter Druck
Bolsonaro hatte erst in diesem Monat erneut die Preispolitik und den Gewinn von Petrobras kritisiert. Fast 70 Prozent der Brasilianer machen der Zeitung "Folha de Sao Paulo" zufolge die Bolsonaro-Regierung für die hohen Kraftstoffpreise in dem südamerikanischen Land verantwortlich. Das ist ein Problem für den rechtsradikalen Staatschef, der im Oktober für eine zweite Amtszeit wiedergewählt werden will. In jüngsten Umfragen liegt er allerdings hinter dem linken Herausforderer, Ex-Präsident Luiz Inácio Lula da Silva.
Als neuen Petrobras-Chef schlug Bolsonaros Regierung den Staatssekretär im Wirtschaftsministerium vor, Caio Mario Paes de Andrade. Er muss noch formell vom Verwaltungsrat ernannt werden.