Großauftrag für Panzerlieferung Rheinmetall setzt "Marder" für die Ukraine instand
Rheinmetall hat einen weiteren Panzerauftrag für die Ukraine bekommen. Der Rüstungskonzern wird Schützenpanzer vom Typ "Marder" instandsetzen und modernisieren. Zuletzt hatte Rheinmetall bereits Munition geliefert.
Deutschland will der Ukraine in den kommenden Monaten weitere 40 Schützenpanzer vom Typ "Marder" zur Verfügung stellen. Der Rüstungskonzern Rheinmetall soll dafür im Auftrag der Bundesregierung gebrauchte "Marder"-Panzer aus früheren Beständen der Bundeswehr instandsetzen, teilte das Unternehmen heute mit. Das Auftragsvolumen beläuft sich demnach auf einen "höheren zweistelligen Millionenbetrag".
Die Instandsetzungsarbeiten hätten bereits an den Rheinmetall-Standorten Unterlüß und Kassel begonnen; bis zu zehn Schützenpanzer pro Monat könnten ausgeliefert werden, heißt es von Rheinmetall. Die Auslieferung solle noch in diesem Jahr anlaufen. Mit der geplanten Auslieferung verdopple sich die Zahl der von Deutschland an die Ukraine gelieferten "Marder"-Panzer auf 80. Außerdem hatte die Bundeswehr 20 aus eigenem Bestand bereitgestellt.
Weitere Milliardenhilfen zugesagt
Der "Marder" wurde eigens für die Bundeswehr entwickelt und wird auch noch von ihr genutzt, voraussichtlich bis zum Jahr 2030. Im Mai 1971 wurden die ersten Modelle an die Bundeswehr übergeben. Nach Angaben von Rheinmetall zählt er zu den "bewährtesten Waffensystemen seiner Art weltweit".
Die weiteren "Marder"-Lieferungen waren auch Teil des 700 Millionen Euro schweren Rüstungspakets, das die Bundesregierung zum Auftakt des NATO-Gipfels im Juli in Litauen angekündigt hatte.
Die Bundesregierung hat für ihre Ertüchtigungsinitiative für das ukrainische Militär in diesem Jahr nach eigenen Angaben bereits 5,4 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt, nach zwei Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Für die Folgejahre hat sie den Angaben zufolge im Rahmen von Verpflichtungsermächtigungen weitere Mittel in Höhe von 10,5 Milliarden Euro zugesagt.
Auch "Gepard"-Munition geliefert
Auch bei anderen Waffen sind die Lieferungen von Deutschlands größtem Rüstungskonzern wichtig für die Ukraine. So hat die Firma unlängst eine erste Charge von dringend benötigter Munition für den Flugabwehrpanzer "Gepard" auf den Weg gebracht. Rheinmetall war im Februar mit der Lieferung von insgesamt 300.000 Schuss Munition im Wert von 168 Millionen Euro beauftragt worden.
Auch ältere "Leopard"-Kampfpanzer hat Rheinmetall bereits instandgesetzt und fronttauglich gemacht, hinzu kommen Militär-Lastwagen, Drohnen und ein Feldhospital. Außerdem will das Unternehmen bei der Wartung des Tarnkappenbombers F35 nach einem Medienbericht künftig mit der Techniksparte der Lufthansa zusammenarbeiten. Die Kooperation soll am 19. September besiegelt werden, wie der "Business Insider" geschrieben hatte.
Der DAX-Konzern steht heute an der Spitze des deutschen Leitindex. In den vergangenen zwölf Monaten hat die Aktie mehr als 60 Prozent zugelegt.