Bestes Ergebnis seit vier Jahren Samsung profitiert vom Chip-Boom
Die hohe Nachfrage nach Speicherchips hat Samsung Electronics wohl kräftige Zuwächse beschert. Für den Elektronikkonzern dürfte es das beste Ergebnis seit Jahren werden.
Der südkoreanische Telekommunikationskonzern Samsung Electronics hat dank der hohen Nachfrage nach Speicherchips einen Gewinnsprung hingelegt. Wie das Unternehmen unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte, wurde das höchste Betriebsergebnis seit vier Jahren erreicht.
Im vierten Quartal kletterte das operative Ergebnis demnach um 52 Prozent auf umgerechnet rund 10,16 Milliarden Euro. Gleichzeitig legten die Umsätze um 23,5 Prozent auf rund 55,8 Milliarden Euro zu - ein Rekordwert. Konkrete Quartalszahlen will der Weltmarktführer bei Speicherchips, Smartphones und Fernsehern am 27. Januar veröffentlichen.
Gewinnschätzung unter den Erwartungen
Das Ergebnis war allerdings geringer als von Analysten erwartet, was diese auf Mitarbeiterboni, hohe Marketingkosten im Smartphone-Geschäft und Ausgaben für die Einführung neuer Displays zurückführten. "Ich glaube, es ist nicht so schlimm wie es aussieht. Das Quartal spiegelt verschiedene Kosten wider", sagte Analyst Park Sung Soon von Cape Investment.
Bei den Schätzungen für das vierte Quartal werde etwa auch ein einmaliger Spezialbonus für alle Beschäftigten einberechnet, hieß es. Insgesamt beschäftigt Samsung Electronics nach eigenen Angaben weltweit fast 268.000 Menschen.
Weltgrößter Chipanbieter
Bei dem südkoreanischen Konzern trägt die Chipsparte rund zwei Drittel zum Gewinn bei. Vor allem das Halbleitergeschäft legte zuletzt aufgrund der starken Nachfrage nach Datenzentren deutlich zu. Auch profitierte Samsung laut Marktbeobachtern davon, dass der Rückgang der durchschnittlichen Verkaufspreise für DRAM-Speicherchips und NAND-Flashspeicher geringer ausfiel als erwartet. Flash-Chips werden vor allem in Massenspeichern wie USB-Sticks und Kamera-Speicherkarten verwendet.
Samsung ist nicht nur der weltgrößte Speicherchipanbieter, sondern auch Smartphone-Primus vor Rivalen wie Apple und Xiaomi. Die Analysten von Counterpoint Research gehen davon aus, dass Samsung von Oktober bis Dezember rund 67 Millionen Smartphones verschifft hat und damit nahezu an das Ergebnis aus dem Vorquartal herankommt. Erst kürzlich hatten die Südkoreaner angekündigt, das Handygeschäft mit der Fernseher- und Haushaltsgerätesparte zusammenzulegen.
Der Gewinnsprung kam auch bei den Anlegern gut an. Die Samsung-Aktien gewannen knapp zwei Prozent. Auch die Papiere vom deutschen Halbleiterhersteller Infineon wurden davon befeuert. Die Titel legten zeitweise 1,3 Prozent zu und gehörten damit zu den stärksten DAX-Werten.