SAP-Aufsichtsratsvorsitz Hasso Plattner verabschiedet sich
Nach mehr als 20 Jahren will Hasso Plattner spätestens im Mai 2024 seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender von SAP abgeben. Plattner hatte den Softwarekonzern vor über 50 Jahren mitgegründet.
Der letzte SAP-Gründer wird spätestens 2024 den Walldorfer Softwarekonzern verlassen. Hasso Plattner werde seinen Posten als Aufsichtsratschef, den er seit 20 Jahren bekleidet, abgeben, teilte SAP mit. Plattner habe den ehemaligen Chef der Wirtschaftsprüfungs- und Unternehmensberatungsgesellschaft Deloitte, Punit Renjen, als Nachfolger vorgeschlagen.
Der 61jährige Renjen, der die Führung von Deloitte zum Jahreswechsel abgegeben hatte, soll am 11. Mai für vier Jahre in den Aufsichtsrat gewählt werden. "Mit einer Wahl in den SAP-Aufsichtsrat würde der Übergangsprozess von Hasso Plattner auf Punit Renjen beginnen", erklärte SAP. Wie lange dieser dauert, ließ SAP offen. Plattners Amtszeit laufe noch bis Mai 2024.
"Strukturierter Übergang"
Plattner hatte sich im vergangenen Jahr gegen den Widerstand von Aktionärsvertretern für zwei Jahre wiederwählen lassen. Der heute 79Jährige hatte SAP 1972 zusammen mit Dietmar Hopp, Claus Wellenreuther, Klaus Tschira und Hans-Werner Hector gegründet. Bei seiner Wiederwahl hatte er versprochen, mindestens sechs Monate vor dem Ende seiner Amtszeit einen Nachfolger zu präsentieren.
Plattner sprach am Mittwoch von einem "strukturierter Übergang an der Spitze des Aufsichtsrats, der die notwendige Kontinuität für das weitere Wachstum unseres Unternehmens sichert". Renjen solle "ab 2024" den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen. Der gebürtige Inder lebt im US-Bundesstaat Oregon.
3000 Stellen werden gestrichen
Das DAX-Schwergewicht hatte Ende Januar angekündigt, 3000 Stellen zu streichen, davon rund 200 in Deutschland. SAP wolle sich auf das Kerngeschäft mit Software zur Unternehmenssteuerung (ERP) konzentrieren, hieß es. Im vergangenen Jahr 2022 lag der Nettogewinn von SAP nur bei rund 1,7 Milliarden Euro und damit erheblich weniger, als Marktbeobachter vorher erwartet hatten.