Autozulieferer Schaeffler baut 1300 Stellen ab
Wegen des schnelleren Wandels hin zur Elektromobilität streicht Schaeffler weltweit 1300 Stellen in seiner Autosparte. Damit will der Zulieferer pro Jahr 100 Millionen Euro einsparen.
Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler baut bis 2026 insgesamt 1300 seiner weltweit knapp 83.000 Stellen ab. Das Herzogenauracher Unternehmen begründete die Maßnahme mit der Transformation weg von Verbrenner-Antrieben hin zur E-Mobilität. Betroffen seien daher vor allem Jobs in der Verwaltung und in der Entwicklung für Verbrennungsmotoren, teilte das Unternehmen heute mit.
Der Antriebswandel komme schneller als erwartet, sagte Schaeffler-Chef Klaus Rosenfeld. Der Stellenabbau sei eine Reaktion darauf, keine Folge der Gas- und Energiekrise. Von den 1300 Jobs sollen demnach 1000 in Deutschland wegfallen.
Einsparpotenzial von rund 100 Millionen Euro pro Jahr
Die Streichung soll Kostenerleichterungen von rund 100 Millionen Euro pro Jahr bringen, die im Wesentlichen bis 2026 erzielt sein sollen. Knapp drei Viertel des Kapazitätsabbaus entfallen den Angaben zufolge auf Stellen in der Verwaltung sowie zentralen Funktionen im Bereich Forschung und Entwicklung für Verbrennungsmotoren, der Rest auf Stellen in der Produktion. In Deutschland sind im Wesentlichen die Standorte Herzogenaurach, Bühl und Homburg betroffen.
Im dritten Quartal konnte Schaeffler die Geschäfte im Vergleich mit dem coronageprägten Vorjahresquartal deutlich steigern. Der Gesamtumsatz habe um 27,3 Prozent auf 4,24 Milliarden Euro angezogen, hieß es vom Auto- und Industriezulieferer. Die vor einem Jahr stark in Mitleidenschaft gezogene Autozuliefersparte konnte noch etwas deutlicher um ein Drittel zulegen. Dabei half auch der schwache Euro. Für die ersten neun Monate summieren sich die Erlöse auf 11,8 Milliarden Euro, 8,7 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2021.
Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Sondereffekten kletterte von Juli bis Ende September um ein gutes Drittel auf 355 Millionen Euro - ein Plus von 36,4 Prozent. Das war deutlich mehr als von Analysten zuvor im Schnitt erwartet. Unter dem Strich wuchs das Nettoergebnis des SDAX-Unternehmens um gut 13 Prozent auf 169 Millionen Euro. Die Jahresprognose behält Schaeffler bei.