Verdacht auf Kartellabsprachen Südkorea bestraft deutsche Autokonzerne
Deutsche Autokonzerne sollen in Südkorea weitere Millionenstrafen zahlen. Die Kartellbehörde des Landes ahndet damit mutmaßliche Kartellabsprachen zwischen BMW, Mercedes-Benz und Audi.
Südkoreas Kartellbehörde verhängt gegen die deutschen Autobauer Mercedes-Benz, BMW und Audi wegen Absprachen bei der Technik zur Reinigung von Dieselabgasen Geldstrafen in Höhe von mehr als 30 Millionen Euro. Die drei Hersteller seien neben Volkswagen an Absprachen beteiligt gewesen, die den Wettbewerb einschränkten und die Auswahl für die Verbraucher begrenzten, teilte die koreanische Kartellbehörde KFTC mit.
Mercedes-Benz und BMW erklärten, es handele sich um den von der EU-Kommission 2021 geahndeten Fall, den die KFTC für den eigenen Markt geprüft habe.
Illegale Absprachen bei technischen Entwicklungen
Die EU-Kommission hatte im Juli 2021 insgesamt fast 900 Millionen Euro Bußgeld verhängt. Die Autobauer sprachen sich über die Größe der Tanks für den Harnstoffzusatz AdBlue ab, der zur Reinigung von Dieselabgasen gebraucht wird. Tatsächlich umgesetzt wurden diese aber nach Darstellung der Unternehmen nicht.
Daimler, Vorgängerkonzern von Mercedes-Benz, wurde das Bußgeld erlassen, weil das Unternehmen die Absprachen gegenüber den Kartellwächtern als erstes zugegeben hatte. Auch Mercedes-Benz habe mit der KFTC kooperiert und müsse kein Bußgeld zahlen, erklärte der Stuttgarter Autobauer.
Keine Geldstrafe für Volkswagen
Die südkoreanische Behörde äußerte sich dazu nicht, sondern schlüsselte die Bußgelder auf: Die Mercedes-Benz Group soll den Angaben zufolge mit 15,2 Millionen Euro (20,7 Milliarden Won), BMW mit 11,6 Millionen Euro (15,7 Milliarden Won) sowie Audi mit 4,4 Millionen Euro (5,9 Milliarden Won) Strafe belegt werden. Insgesamt sind es 31,3 Millionen Euro, was 42,3 Milliarden Won entspricht. Volkswagen entgehe einer Strafzahlung, da der Konzern durch die Vorteilsverschaffung keine relevanten Mehreinnahmen erzielt habe.
BMW erklärte, die schriftliche Begründung werde abgewartet, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Der Autobauer betonte, es gehe um Verstöße gegen Wettbewerbsrecht. "Der Vorwurf einer unzulässigen Manipulation der Abgasreinigung stand und steht bei der BMW Group nicht im Raum."
Anmerkung der Redaktion: In einer vorigen Version der Meldung hieß es, dass gegen die Autohersteller eine Strafe wegen angeblicher Manipulation an der Abgasreinigung verhängt wurde. Richtig ist, dass die Strafe wegen Kartellabsprachen im Zusammenhang mit Abgasreinigungsanlagen verhängt wurde. Wir haben die Meldung entsprechend korrigiert.