Deutsche Post Ver.di ruft Paketzusteller zu Warnstreik auf
Nachdem gestern in der Briefzustellung gestreikt wurde, ruft ver.di jetzt bei der Paketzustellung der Deutschen Post zum Warnstreik auf. Wie stark die Auswirkungen für Kunden sein werden, ist noch unklar.
Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post ruft die Gewerkschaft ver.di nun auch in der Paketzustellung zu Warnstreiks auf. Die Beschäftigten seien zu einem vollschichtigen Warnstreik aufgerufen worden, teilte ver.di am Morgen mit.
"In der zweiten Verhandlungsrunde gab es kaum Bewegung und keine greifbaren Verhandlungsergebnisse", kritisierte die stellvertretende Vorsitzende Andrea Kocsis. "Die Botschaft ist klar: Wir meinen es ernst, und wir sind bereit, für unsere Forderungen zu kämpfen."
Die Gewerkschaft hatte bereits gestern ausgewählte Briefzentren bestreikt, um in der Tarifrunde den Druck auf die Deutsche Post zu erhöhen. Nach Angaben der Deutschen Post haben Beschäftigte in 21 Briefzentren die Arbeit niedergelegt. Die Auswirkungen hielten sich wegen der nur punktuellen Ausstände in Grenzen.
Mehr Geld und Erholung gefordert
Ver.di fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent für die rund 170.000 Tarifbeschäftigten der Post. Außerdem sollen sie drei Extra-Urlaubstage bekommen. Wer ver.di-Mitglied ist, soll sogar vier zusätzliche Urlaubstage bekommen. Ihre Forderung begründet die Gewerkschaft mit dem verteuerten Alltag und der gestiegenen Arbeitsbelastung, die mehr Freizeit und damit auch mehr Erholung erforderlich mache.
Der Post gehen die Forderungen zu weit, sie fordert eine wirtschaftlich tragfähige Tariferhöhung. Dabei verweist das Unternehmen auf die im Digitalzeitalter schrumpfenden Briefmengen und den hohen Investitionsbedarf.
Ver.di hatte in der Tarifrunde bereits zu mehreren Warnstreikwellen aufgerufen, dadurch verzögerte sich die Zustellung von Millionen von Briefen, auch Pakete blieben vorübergehend liegen. Der Konzern befördert an normalen Werktagen allein über 40 Millionen Briefe. Die Post kündigte an, in der dritten Tarifrunde, die am 12. Februar beginnt, ein Angebot vorzulegen.