Kapitalerhöhung Vonovia will acht Milliarden einsammeln
Deutschlands größter Wohnungsvermieter Vonovia will über eine Kapitalerhöhung rund acht Milliarden Euro einsammeln, um die Übernahme der Konkurrentin Deutsche Wohnen zu finanzieren.
Der Immobilienkonzern Vonovia will im Rahmen einer Kapitalerhöhung rund acht Milliarden Euro einsammeln. Damit finanziert das Unternehmen Teile der Summe für den Kauf der Konkurrentin Deutsche Wohnen. Vonovia wird rund 201 Millionen neue Stückaktien ausgeben, um einen Kredit zur Finanzierung der Übernahme teilweise zurückzuzahlen, wie der DAX-Konzern mitteilte.
Vonovia hatte sich im Oktober nach mehreren vergeblichen Versuchen eine Mehrheit von 86,7 Prozent an der Deutsche Wohnen gesichert. Beiden Unternehmen zusammen gehören mehr als 500.000 Wohnungen im Wert von mehr als 80 Milliarden Euro, der größte Teil davon in Deutschland. Vonovia hatte für Deutsche-Wohnen-Aktien rund 17 Milliarden Euro ausgegeben.
Der gemeinsame Marktanteil beträgt in Deutschland nach Unternehmensangaben rund zwei Prozent. Umstritten ist der Deal vor allem in Berlin, wo Deutsche Wohnen rund 114.000 Wohnungen gehören. Um Kritiker zu besänftigen, hatte Vonovia-Chef Rolf Buch unter anderem eine Begrenzung der regulären Mietsteigerungen in Berlin bis zum Jahr 2026 angekündigt.
Zusammenschluss abgeschlossen
Bei der Kapitalerhöhung werden 20 bestehende Aktien über mittelbare Bezugsrechte zum Bezug von sieben neuen Aktien für einen Bezugspreis von je 40 Euro berechtigen. Die Zeichnungsfrist für die Papiere beginne voraussichtlich am 24. November und ende am 7. Dezember, hieß es vom Unternehmen.
"Mit dieser Kapitalerhöhung schließen wir den Prozess des Zusammenschlusses mit der Deutsche Wohnen ab", sagte Vonovia-Finanzchefin Helene von Roeder. Vonovia-Aktionäre könnten nun durch die bereits im Mai angekündigte Kapitalerhöhung "neue Aktien zu einem attraktiven Preis beziehen".
Zur Finanzierung des Deals hatte sich Vonovia eine knapp über 20 Milliarden Euro schwere Brückenfinanzierung gesichert. Neben der Kapitalerhöhung zur Finanzierung sollen auch Wohnungen veräußert werden. In Berlin verkaufen die Immobilienunternehmen knapp 15.000 Wohnungen für rund 2,46 Milliarden Euro an die öffentliche Hand.
"Wir können jetzt mit vereinten Kräften die großen gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen im Wohnungsmarkt angehen", hatte Vonovia-Chef Buch angekündigt. Buch hatte lange um die Übernahme zittern müssen; im Sommer hatte der Branchenriese sogar die angestrebte Mehrheit verpasst.