Düsseldorf und Köln/Bonn Am Montag Warnstreiks an NRW-Flughäfen
Umfangreiche Warnstreiks bei kommunalen Nahverkehrsunternehmen haben am Freitag vielerorts den Nahverkehr lahmgelegt. Schwerpunkt waren das Ruhrgebiet und das Rheinland.
Am Freitag mussten viele Menschen in NRW wieder mit Problemen im Nahverkehr rechnen. Die Gewerkschaft Verdi hatte sich vorgenommen, den ÖPNV in zahlreichen Städten lahmzulegen, und mit mindestens 15.000 Streikenden gerechnet. Schwerpunkte waren dieses Mal das Ruhrgebiet und das Rheinland.
Bestreikt werden sollten mindestens folgende Betriebe im ÖPNV:
- Aseag in Aachen
- moBiel in Bielefeld
- Bogestra in Bochum
- Stadtwerke Bonn
- DSW21 in Dortmund
- Rheinbahn in Düsseldorf
- Ruhrbahn in Essen und Mülheim
- Hagener Straßenbahn
- KVB in Köln
- Stadtwerke Münster
- MVG im Märkischen Kreis
- NEW und Mags in Mönchengladbach
- Niag am Niederrhein
- Ruhrbahn in Mülheim
- Stoag in Oberhausen
- Vestische in Recklinghausen
- in Wuppertal fahren voraussichtlich keine Busse und Schwebebahnen
Viele Menschen sind aufs Fahrrad umgestiegen, in Essen beispielsweise waren auf den Straßen mehr Radfahrer als sonst unterwegs. Vor den Bahnhöfen standen viele Taxis. U-Bahnen und Stadtbahnen fuhren meist gar nicht. In manchen Städten und Kreis waren aber zumindest einige Busse und Bahnen unterwegs.
Nicht betroffen vom Streik waren die Deutsche Bahn und andere private Verkehrsunternehmen. Außerdem wurden die Flughäfen in Düsseldorf und Köln/Bonn dieses Mal nicht bestreikt. Am Montag waren dort wegen des Warnstreiks noch zahlreiche Flüge gestrichen worden.
Wer vom Streik betroffen ist, findet hier Tipps für den Notfall und Alternativen - von Car-Sharing bis Home-Office:
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Verdi arbeitet mit Fridays for Future zusammen
Die Warnstreiks fanden zeitgleich mit einem globalen Klimastreik von Fridays for Future (FFF) an diesem Freitag statt. ""Eine Verkehrswende wird nicht möglich sein, ohne dass in die Beschäftigten ebenfalls investiert wird", begründete die stellvertretende Verdi-Chefin Christine Behle den Schulterschluss.
Auch Klima-Aktivistin Luisa Neubauer von FFF begrüßte die Kooperation. Die Verkehrswende werde nicht gelingen, "wenn nicht Menschen, die im ÖPNV arbeiten, gute Arbeitsbedingungen haben und gute Bezahlung", sagte sie am Morgen bei Einslive. Das sei "der Ort, wo alle ökologischen Fragen und die soziale Frage zusammenhängen".
- FFF unterstützt Verdi: "Macht sehr viel Sinn"
- Gemeinsame Demos von Fridays for Future und Verdi
Chaos bei Fußball-Spiel Dortmund gegen Leipzig bleibt aus
Das befürchtete Verkehrschaos rund um das Stadion in Dortmund ist vorerst ausgeblieben. Nach Angaben der Polizei hatten sich vor dem Spitzenspiel Borussia Dortmund gegen RB Leipzig die üblichen Staus auf den Anfahrtswegen gebildet. Auch seien deutlich mehr Fußgänger unterwegs. "Aber es läuft", twitterte die Polizei gegen 19 Uhr.
In der Regel reisen etwa 30.000 der über 80.000 Zuschauer mit dem ÖPNV an. Der BVB bittet Fans mit Tickets für das Spiel, möglichst früh zum Stadion zu kommen – und am besten zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
- Spitzenspiel in Dortmund: Befürchtetes Verkehrschaos bleibt aus
Zwischen Bonn und Köln gibt es wegen Baumaßnahmen zusätzlich Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn.
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Laut Verdi bis Mittwoch keine weiteren Streiks
Auch in Baden-Württemberg, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Sachsen wurde die Arbeit niedergelegt. Damit soll der Druck in den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Kommunen und des Bundes erhöht werden, teilte die Gewerkschaft in Berlin mit.
Laut Verdi-Landesbezirk sind nach dem Stand von Freitag bis zum nächsten Mittwoch keine weiteren Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr Nordrhein-Westfalens geplant. Für den 8. März hat die Gewerkschaft jetzt Streiks in den Kitas und sozialen Einrichtungen der Kommunen angekündigt.
Wo stehen die Streik-Parteien in den Verhandlungen?
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes steht aus der Sicht des Verdi-Chefs Frank Werneke eine Urabstimmung über einen regulären Streik "auf der Agenda", falls die dritte Tarifrunde Ende März keinen Durchbruch bringt. Das würde den Tarifkonflikt weit ins Frühjahr hinein verlängern, sagte Werneke am vergangenen Mittwoch.
Die Gewerkschaften hatten ein erstes Angebot der Arbeitgeber als völlig unzureichend zurückgewiesen. Es umfasste unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern 10,5 Prozent mehr Einkommen, mindestens aber 500 Euro mehr im Monat.