Knappe Ressource Warum Wasser als Geldanlage interessant wird
Wasser wird immer knapper - auch in Deutschland gibt es Regionen, die immer wieder den Wassernotstand ausrufen. Wer in die Branche investieren will, sollte schauen, wie die Unternehmen selbst mit dem raren Gut umgehen.
Die Erde, der blaue Planet. Mehr als zwei Drittel der Erdoberfläche sind von Wasser bedeckt. Wasser also im Überfluss? Im Gegenteil: Wasser ist knapp und wird zur immer bedeutenderen Ware.
Wie knapp Wasser tatsächlich sei, müsse man sich vor allem auch in Deutschland bewusst machen, sagt Holger Krohn vom Fondsanbieter Swisscanto: "Wasser ist immer noch recht günstig. Es kostet ja nichts, es wird immer noch sehr viel verbraucht. Aber auch in Deutschland gibt es Regionen, in denen schon über mehrere Jahre hinweg Wassernotstand ausgerufen wurde."
Wasser ruft Investoren auf den Plan
Trotzdem ist Wasser inzwischen auch eine Möglichkeit der Geldanlage. Einerseits in Unternehmen, die mit Trinkwasser Geld verdienen. "Oder aber man investiert in die Bereiche Wassertechnologie, Wasserversorger und Wasserschutz. Es geht auch in der Zukunft darum, dass die Menschheit es schafft, das Wirtschaftswachstum vom Wasserverbrauch zu entkoppeln. Das ist sehr sehr wesentlich dabei", so Krohn.
"Dazu gehören auch Abwassertechniken - dass man mehr Wasser reinigt. Es werden nur 20 Prozent des weltweiten Wassers wieder aufbereitet, das ist viel zu wenig und da muss investiert werden."
Unternehmen sollen ihren Umgang mit Wasser hinterfragen
Gleichzeitig müssen sich nach Meinung von Hydrologen auch Unternehmen dafür wappnen, sparsamer mit dieser Ressource umzugehen - und sich vor allem zu fragen, wie stark die eigene Produktion vom Wasser abhängt. Dazu kommt zum Beispiel der niedrige Pegelstand des Rhein in diesem Jahr - zeitweise wurde so die wichtigste Wasserstraße unpassierbar für Frachter. Die Folge: Die Preise für den Transport von Waren stiegen. Denn wie fast immer in der Wirtschaft gilt: Dinge, die rar sind, sind meistens teuer.
"Wir prognostizieren, dass der Markt der Wasserindustrie etwa um vier bis sechs Prozent pro Jahr wächst. Das ist also deutlich höher als das Weltwirtschaftswachstum", sagt Krohn. "Damit einhergehend ist es auch für Investoren sehr interessant, weil es viel wiederkehrende Ausgaben sind. Das spielt in dem Bereich der Wasserversorgung eine große Rolle, weil viele Wassernetze veraltet sind und immer wieder modernisiert werden müssen."
Agrarsektor verbraucht am meisten Süßwasser
Den kleinsten Anteil an Süßwasser verbrauchen die privaten Haushalte, dann folgt die Industrie - und dann als größte Verbraucher die Agrarunternehmen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geht davon aus, dass diese rund 70 Prozent des Süßwassers verbrauchen. Der Großteil versickert oder verdunstet. Schon jetzt arbeiten Unternehmen daran, die Bewässerung gezielter und vor allem smarter zu machen.
Investitionen können einen Beitrag leisten im Kampf gegen Wassermangel. Anlegerinnen und Anleger sollten sich aber vorher klar machen, wie nachhaltig Unternehmen mit der Ressource Wasser arbeiten.